Hintergrund
Unternehmen, die Treibhausgasemissionen reduzieren wollen, schlagen häufig den Weg der Kompensation ein. Dabei haben unter anderem der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, 2019) und der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU, 2020) deutlich gemacht, dass dies allein nicht zielführend ist und die Klimaziele nicht ohne große Emissionsminderungen erreichbar sind. Daher gilt die Leitlinie, zunächst alle vermeidbaren Emissionen zu vermeiden, bevor unvermeidliche Emissionen kompensiert werden.
Das Thema der Klimaneutralität von Produkten und Produktionen wird immer wichtiger. Unternehmen suchen nach Möglichkeiten der Kompensation über freiwillige Maßnahmen. Dabei rücken Waldprojekte in den Fokus. Diese weisen jedoch grundsätzlich das Risiko einer späteren Emission des gebundenen Kohlenstoffs auf, wenn der Wald nicht dauerhaft vor Umwandlung geschützt ist oder Naturereignisse wie Brände, diesen zerstören. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass der Fokus Treibhausgase zu binden zu einem Management führt, das andere ökologische Kriterien, insbesondere den Schutz der Biodiversität, vernachlässigt.
Informationen über Waldprojekte auf dem freiwilligen Markt, die Möglichkeiten zur Kompensation und die Herausforderungen bei dieser Art von Projekten sind für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft nur schwer zugänglich.