Hintergrund
Deutsche Unternehmen beziehen eine Vielzahl von Ressourcen zur Produktion und Weiterverarbeitung aus den Tropen. Wo genau diese herkommen und welche Konsequenzen das für die Extraktions- und Anbauländer hat, wird derzeit größtenteils gar nicht oder nur unzureichend nachgehalten. Besonders eine landwirtschaftliche Nutzung zum Anbau von Gütern für den Export in Industrieländer ist vielerorts mit einer vorhergehenden direkten oder indirekten Entwaldung durch Landnutzungsänderungen verbunden. Da vor allem die tropischen Regenwälder zu den größten CO2-Speichern der Erde gehören, beschleunigt deren Abholzung den Klimawandel nachweislich. Entwaldung ist der zweitgrößte anthropogene Treiber des Klimawandels und 29 - 39 % der Entwaldung sind durch den internationalen Handel verursacht. Für circa 15 % des gesamten CO2-Fußabdrucks des Lebensmittelkonsums in der EU ist Entwaldung verantwortlich.
Entwaldung in der Lieferkette deutscher Unternehmen zu verhindern, stellt einen großen Hebel zur Emissionsminderung dar. Doch derzeit fehlt es an einer klaren Definition von Entwaldung, an der sich deutsche mittelständische Unternehmen orientieren können. Ebenso gibt es erste Instrumente und Untersuchungen zur Erhöhung der Transparenz in der Lieferkette, doch häufig nur für einzelne Lieferketten, wie beispielsweise Soja oder Palmöl.