GNF - Minderung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten
 

Minderung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten

Entwicklung von kosteneffizienten Ansätzen zur Minderung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten und zum Schutz der Kleinbauern und -bäuerinnen am Fuße des Himalayas

 

Hintergrund

Das Grenzgebiet zwischen Nepal und Indien im Terai-Tiefland ist ein menschliches Siedlungszentrum und Heimat der letzten wildlebenden asiatischen Elefanten in Nepal, deren Bestand auf 100 bis 125 Tiere geschätzt wird. Durch die zunehmende Umwandlung des natürlichen Lebensraums der Elefanten in Siedlungs- und Ackerland kommt es immer häufiger zu Konflikten zwischen den Bewohnern des Terai-Tieflandes und den Elefanten. Bei ihren Versuchen, die wandernden Elefanten von ihren Feldfrüchten und Häusern fernzuhalten, erleiden die Bewohner*innen der Pufferzonen der Nationalparks und Elefantenwanderkorridore jedes Jahr erhebliche Schäden an ihrem Hab und Gut sowie an Leib und Leben – oft mit existenzbedrohenden Folgen.

 

Entschädigungsprogramme für Wildtierschäden sind unzureichend und mit hohen bürokratischen Hürden verbunden, so dass sie keine nachhaltige Akzeptanz für das Zusammenleben von Mensch und Elefant schaffen können. Die fehlende Akzeptanz gegenüber Elefanten führt dazu, dass die Tiere immer wieder getötet oder vergiftet werden. Dies untergräbt die Schutzbemühungen der nepalesischen und indischen Regierung, die letzten wildlebenden Elefanten zu schützen und Einnahmen aus dem Tourismus in den Schutzgebieten zu generieren.

Projektziele

Verbesserung der Sicherheit und des Schutzes der Ernten und des Lebens der lokalen Bevölkerung durch eine harmonische Koexistenz zwischen Menschen und wildlebenden asiatischen Elefanten. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden drei Ziele definiert:

  1. Die lokale Bevölkerung, insbesondere Kleinbauern, -bäuerinnen und Waldnutzer*innen, sind über die Verhaltensökologie und Landnutzung der Elefanten informiert und werden vor Angriffen gewarnt, so dass sie angemessen reagieren können.
  2. Die Nationalparkverwaltungen und die zuständigen Forstbehörden haben Maßnahmen formuliert, setzen diese gemeinsam mit Landnutzergruppen um und erhalten eine breite Unterstützung im grenzüberschreitenden Kontext.
  3. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Elefantenschutz zwischen Nepal und Indien wird gestärkt.

Projektmaßnahmen

Um diese Ziele zu erreichen, wurden mehrere Aktivitäten ins Leben gerufen:

  • Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung der lokalen Bevölkerung, was Folgendes umfasst: die Einrichtung von Elefantenschutzgruppen, die Evaluierung der Wirksamkeit bestehender Ansätze zur Konfliktreduzierung, Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für die lokale Bevölkerung
  • Kapazitätsaufbau und Stärkung der Handlungsfähigkeit von Behörden und Multiplikatoren, was Folgendes umfasst: Pilotierung eines Frühwarnsystems, Kapazitätsaufbau für Multiplikatoren und Überarbeitung von lokalen Managementplänen zum Elefantenschutz
 Asiatischer Elefant
 Ein Elefanten-Beobachtungposten am Dorfrand
 Elefantenpfad zwischen Zuckkerrohrfeldern
 Ein typisches Dorf
 Der Elefantenbeobachtungsturm des Forest Deptt ist baufällig und nicht funktionsfähig.
 

Förderer

 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
 Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Unterstützer:

 Die Gemeindeentwicklung wird unterstützt von Sika AG.
 

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

Das Projekt soll einen konkreten Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten:

 Ziel 4: Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
 Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
 Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
 Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
 

Projektpartner

 

Nature Environment & Wildlife Society (NEWS) ist eine gemeinnützige NGO mit Sitz in Kalkutta, die 1991 gegründet wurde und sich bisher in über 40 Projekten für den Natur- und Ökosystemschutz, den Erhalt natürlicher Ressourcen und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen in armen ländlichen Gemeinden eingesetzt hat. Seit 2016 arbeitet der GNF eng mit NEWS zusammen, unter anderem in zwei BMZ-geförderten Projekten im Mangrovenschutz. Die Reduzierung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten ist ein weiterer langjähriger Schwerpunkt der Arbeit von NEWS.

 

Ujayalo Nepal aus Badia Nepal, ist eine anerkannte lokale und gemeinnützige Naturschutzorganisation, die 2007 gegründet wurde. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die nachhaltige Entwicklung von Gemeinden am Rande von Schutzgebieten und die Vermeidung von Konflikten mit Wildtieren, insbesondere Elefanten.

 

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) ist der älteste und größte Naturschutzverband in Deutschland und ein Kooperationspartner zum Elefantenschutz in Südasien.

 Nature Environment & Wildlife Society (NEWS)
 Ujayalo Nepal
 Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
 

Kontakt

Laura Maeso Velasco

Global Nature Fund (GNF) - Büro Bonn

Tel.: +49 228 184 86 94 16

E-Mail: maeso@globalnature.org

 

Thies Geertz

Global Nature Fund (GNF) - Büro Radolfzell

Tel.: +49 7732 9995 83

E-Mail: geertz@globalnature.org

 
 

Projektzeitraum:

 

Projektländer: 

 

Projektpartner:

 

 

 

Förderer: 

 

 

Unterstützer:

Dezember 2020 – November 2022

 

Indien und Nepal

  

Nature Environment & Wildlife Society (NEWS), Indien

Ujayalo Foundation, Nepal

Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

 

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

 

Sika AG