GNF - Wurzeln des Lebens - Chapala See in Mexiko
 

Wurzeln des Lebens am Chapala-See, Mexiko

Wurzeln des Lebens: Verbesserte Lebensbedingungen durch verbesserte Produktionspraktiken und die Wiederherstellung der Wälder in den Sierras von Chapala

 

Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Instituto Corazón de la Tierra (ICT) hat der GNF ein Projekt zur Armutsbekämpfung, Wiederbewaldung und zum Klimaschutz in zwei Dörfern in den Sierras de Chapala ins Leben gerufen. Die 4.500 meist indigenen Bewohner*innen der Dörfer leben von Landwirtschaft (oftmals unter Einsatz großer Mengen an Agrochemikalien), extensiver Viehhaltung und Fischerei. Größtes Problem ist die Abholzung der Wälder in den Sierras de Chapala zur Gewinnung neuer Weideflächen. Dies hat gravierende Auswirkungen auf das lokale Klima, die Versorgung der Menschen, die Lebensqualität und durch die Erosion auch direkt auf den See.

Projektziele

Lebensbedingungen verbessern, die Armut weiter bekämpfen, eigene Handlungsoptionen aufzeigen und eröffnen – das sind die wichtigsten Ziele des Projektes. Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit den Menschen vor Ort stehen dabei im Mittelpunkt.

 

An besonders erosionsgefährdeten Stellen werden Wälder aufgeforstet und eine nachhaltige Viehzucht und Agroforstwirtschaft gefördert. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Menschen vor katastrophalen Erdrutschen zu schützen und die Verlandung des Sees zu verhindern.

 

Im Fischereisektor am Chapala-See werden erste Impulse für eine stärkere regionale Wertschöpfung gesetzt. Langfristig sollen die Projektmaßnahmen auch in 16 anderen Dörfern der angrenzenden Landkreise umgesetzt werden.

Projektmaßnahmen

In zwei Jahren Projektlaufzeit werden 250 Familien von den Projektmaßnahmen profitieren und nachhaltige Bewirtschaftungsoptionen kennenlernen. Dabei verfolgen wir den Ansatz, das Gute von gestern mit dem Besten von heute zu verbinden. Das bedeutet konkret, traditionelle Anbauformen und moderne nachhaltige Landwirtschaft zusammenführen. Dazu wird ICT die Dorfbewohner*innen anhand von Modellfarmen in umweltverträglicher Landwirtschaft und nachhaltiger Viehwirtschaft schulen und als Botschafter ausbilden.

 

Im Kampf gegen die fortschreitende Erosion werden Terrassen angelegt. Darüber hinaus wird eine Baumschule für Setzlinge zur Wiederbewaldung neu eingerichtet und rund 48 Hektar werden nach und nach aufgeforstet.

 

Um neue Einkommensmöglichkeiten zu fördern und die Wertschöpfung in der Region zu stärken, werden mit einigen Fischer*innen das Filetieren von Fisch und die Herstellung von Konserven eingeführt.

Hintergrund

Der Chapala-See ist der größte See Mexikos. Der See liegt nahe der Millionenstadt Guadalajara auf einem Hochplateau am Fuße der Sierra de Chapala und ist das wichtigste Trinkwasserreservoir Westmexikos. Der Chapala-See ist ein Drehkreuz für den panamerikanischen Vogelzug und deswegen durch die Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten seit 2009 geschützt. Viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben im und am See, tausende nordamerikanische Zugvögel überwintern hier. Mit einer Größe von 1.100 km² ist er doppelt so groß wie der Bodensee. Da der See nur rund 8 m tief ist, hat der Chapala-See nur ein Achtel des Wasservolumens des Bodensees. Durch das geringe Volumen reagiert er sehr stark auf Verschmutzung und Klimawandel.

 

11 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiets des Sees und setzen ihn erheblichen Belastungen aus. Durch die Entnahme von Wasser für den häuslichen Gebrauch und für die Landwirtschaft sowie durch Staudammvorhaben im Oberlauf der Zuflüsse sinkt der Wasserspiegel dramatisch. Durch Einleiten von großen Abwassermengen und Einträge aus der Landwirtschaft ist der See zusätzlich belastet und gilt inzwischen als extrem gefährdet. Fortschreitende Entwaldung im Einzugsbereich führt zusätzlich zu erheblicher Erosion und immer wieder zu Opfern unter der überwiegend indigenen Bevölkerung.

 Landwirtschaftlich genutzte Fläche
 Intakte Wälder schützen vor den Gefahren und Folgen von Erosion.
 Ein Fischer zieht seinen Fang an Land.
 

Förderer:

 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Projektpartner:

 Instituto Corazón de la Tierra
 

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

Das Projekt soll einen konkreten Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten:

 
 Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
 Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
 Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
 Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
 

Kontakt

 

David Marchetti
Global Nature Fund – Büro Radolfzell
Tel.: +49 7732 9995 86
E-Mail: marchetti@globalnature.org

 
 

Offizieller Projekttitel:

 

 

 

Projektzeitraum:

 

Projektländer:

 

Förderer:

 

 

Projektpartner:

Wurzeln des Lebens: Verbesserte Lebensbedingungen durch verbesserte Produktionspraktiken und die Wiederherstellung der Wälder in den Sierras von Chapala

 

Januar 2021 - Dezember 2022

  

Mexiko

 

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Sika AG

 

Instituto Corazón de la Tierra