GNF - Hovsgol Nationalpark Management
 

Hovsgol Nationalpark Management

Gewässerschutz und Sicherung der Lebensgrundlagen traditioneller Nomaden in der Nordmongolei

 

Hintergrund:

Im Hovsgol Nationalpark im Norden der Mongolei leben noch etwa die Hälfte der Menschen als traditionelle Nomaden und trotzen der zunehmenden Landflucht und Entfremdung mongolischer Traditionen. Tourismus bietet im Hovsgol Nationalpark die einzige Möglichkeit, Zusatzeinkommen zu erwirtschaften und die Einkommen aus der nomadischen Viehhaltung zu stabilisieren. Die mongolische Regierung entwickelt seit etwa zehn Jahren die Verkehrsinfrastruktur in diesem entlegenen Teil der Welt, was die Touristenzahlen von jährlich 10.000 auf 100.000 verzehnfacht hat. Eine weitere Verdreifachung auf 300.000 in den kommenden 10 Jahren ist angestrebt – eigentlich kein Problem in einem Gebiet von der halben Größe Hessens.

 

Ger-Camps (Ger ist das mongolische Wort für Jurte) erstecken sich inzwischen allerdings über 45 km nur allein am Westufer im Nationalpark des Hovsgol Sees. Für die Entsorgung des Mülls fehlen alle öffentlichen Strukturen, wilde Müllablagerungen führen zu größeren Umweltproblemen, vor allem für die Trinkwasserqualität des Sees, und gefährden damit die Schönheit und Unberührtheit des Parks für den Tourismus und Einheimische. Unsere mongolischen Partner organisieren und finanzieren schon seit 2002 eine Müllabfuhr, als die Touristenzahlen noch bei jährlich 10.000 lagen. Diese kommt zunehmend an Kapazitätsgrenzen und macht die Entwicklung eines nachhaltigen und selbsttragenden Systems notwendig, an dem wir in den kommenden Jahren arbeiten wollen.

Projektziele:

Im Projekt wird die Lebensgrundlage der Menschen im Hovsgol Nationalpark durch Maßnahmen zur ökologischen und wirtschaftlichen Situation im Tourismussektor stabilisiert. Der Tourismus sichert 250 Familien eine alternative Einkommensmöglichkeit, um ihre wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und die Aufrechterhaltung ihrer traditionellen Lebensweise zu ermöglichen.

Projektmaßnahmen:

Im Projekt wird zuerst die bestehende Müllabfuhr konsolidiert und durch Anschaffungen ihre Kapazitäten erhöht. Wirtschaftliche Kennzahlen werden erhoben und daraus ein Wirtschaftsmodell für ein selbstfinanziertes Müllentsorgungssystem abgeleitet. Mülltrennung und -reduktion werden eingeführt.

 

Umfangreiche Trainingsmaßnahmen für Mitarbeitende im Tourismus und Maßnahmen zur Sensibilisierung der Besuchenden unterstützen die Maßnahmen.

 

Das Projekt wird zusammen mit den lokalen und regionalen Akteuren umgesetzt, d.h. den Ger-Camps, lokalen Tourismus- und Reiseverbänden, der Nationalparkbehörde, Nomaden, Schulen und der Gemeinde Hatghal. Am Schluss des Projektes wird das Müllmanagementsystem am Hovsgol See eine Blaupause für andere Tourimusdestinationen in der Mongolei sein.

 Der Hovsgol-See in der Mongolei
 Nomaden durchstreifen mit ihren Herden den Nationalpark.
 Müll wird aktuell nicht gesammelt und entsorgt.
 Ranger
 

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

 
 Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
 Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
 Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
 

Kontakt

Dr. Thomas Schaefer

Global Nature Fund (GNF) - Büro Radolfzell

Tel.: +49 7732 9995 89

E-Mail: schaefer@globalnature.org

 
 

Projektzeitraum:

 

Projektländer: 

 

Projektpartner:

 

Förderer: 

 

September 2020 – Dezember 2023

 

Mongolei

  

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