GNF - Nokoué Lake
 

Nokoué-See – Benin

 

2. Februar 2019

Der Nokoué-See in Benin ist Bedrohter See des Jahres 2019.

 

Hintergrund Nokoué-See

Der oval geformte Nokoué-See liegt im Süden von Benin und ist durch zwei Kanäle mit dem Ozean verbunden: zum einen der 300 Meter breite und 4,5 Kilometer lange Cotonou-Kanal im Süden und zum anderen ein Kanal im Osten des Sees, der an der Hauptstadt Porto-Novo vorbei bis nach Nigeria führt und dort in den Ozean mündet. Da der See recht flach ist (0,4 - 3,4 Meter Tiefe), variiert seine Größe über die Jahreszeiten hinweg stark. In der Trockenzeit bedeckt der See eine Fläche von etwa 160 km². Am Rande des Sees befinden sich einige Wälder und sumpfige Wälder. Diese und die riesigen Marschlandschaften, welche für einige Wochen im Jahr mit Wasser bedeckt sind, werden in der Regenzeit geflutet und lassen den Nokoué-See so auf das dreifache seiner normalen Größe anwachsen. Der See wird hauptsächlich vom Ouémé-Fluss, der in die Lagune von Porto-Novo im Osten des Sees fließt, und dem Sô-Fluss im Norden gespeist.

 

Der Nokoué-See ist sehr wichtig für Vögel und wurde daher zusammen mit dem temporär überschwemmten Umland im Jahr 2000 als Ramsar-Gebiet deklariert und somit als besonders schützenswert ausgezeichnet. Das Gebiet ist ein wichtiger Brutplatz für verschiedene aquatische Spezies, außerdem beherbergt es gefährdete Arten und spielt eine Rolle für die Populationserhaltung von Tier- und Pflanzenarten und stärkt somit die Biodiversität. Es dient mehreren Arten als Refugium und Futterquelle.

 

Auf dem schmalen Landstreifen zwischen dem Nokoué-See und dem Atlantischen Ozean liegt die größte Stadt des Landes, Cotonou, mit gut 700.000 Einwohnern. Im Norden des Sees, an der Mündung des Sô-Flusses, liegt das Pfahlbautendorf Ganvié. Mit 20.000 Einwohnern ist es vermutlich das größte auf einem See erbaute Dorf Afrikas, es zieht viele, an Kultur und Ökologie von See und Dorf interessierte Touristen an. Neben dem Tourismus ist die wichtigste Einkommensquelle der Dorfbewohner heutzutage nicht mehr die Landwirtschaft, sondern Fischerei und Fischzucht.

 

 
 

Projektziele Nokoué-See

Unser Partner vor Ort, Amis de l’Afrique Francophone-Bénin (AMAF-BENIN), ist eine 2008 gegründete, humanitäre Organisation. Sie möchte die Bildung stärken, Ansätze und Vorstöße entwickeln und Rahmen und Orte für Dialog schaffen. Allgemein möchte AMAF-BENIN ein gesundes und produktives Leben für die umliegende Bevölkerung, insbesondere ihre ärmeren Teile, fördern. Dies soll unter anderem durch eine gesicherte Trinkwasserversorgung, nachhaltiges Management von Feucht- und Trockengebieten und natürlichen Ressourcen sowie einer Stärkung der Kapazitäten der lokalen Bewohner durch Aktionen und Lobbyarbeit erreicht werden.

 

Um die Vision eines Benin zu erreichen, in dem Schutz von Feuchtgebieten, Wäldern, der Biodiversität und Umwelt im Allgemeinen eine Priorität eingeräumt wird, sodass auch die Verarmung der indigenen oder sonstigen Landbevölkerung endet, arbeitet AMAF-BENIN im Bereich des Umweltschutzes und in der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen. Auch genderrelevante Themen und die soziale Notlage benachteiligter Kinder, jungen Leuten in Schwierigkeiten und arbeitslosen Frauen werden behandelt.

 

Die Aktion „Benin räumt auf“, die AMAF-BENIN und Partner am Nokoué-See durchgeführt haben, hat viele Bewohner von Cotonou und anderen, an den See angrenzenden Ortschaften, mobilisiert. Sie haben die Stadt, die Lagune von Cotonou und den Nokoué-See von umwelt- und gesundheitsschädlichem Müll befreit und über das Thema reflektiert. Die Aktivität sollte außerdem das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung und von Fischergruppen des Nokoué-Sees in Bezug auf nachhaltiges Verhalten stärken.

 

 
 
 

 

Partnerorganisationen Nokoué-See

 

 

Amis de l’Afrique Francophone-Bénin (AMAF-BENIN)

Kontakt: Mr Fataï Aina

Rue 213, Carré N°903 Saint-Jean Cotonou

Benin

Tel.: +229 98146364

E-Mail: amafbenin@yahoo.fr

Website: https://amafbj.wixsite.com/amafbj