Fünf Jahre Del Campo al Plato: Erfolge für die Förderung der Biodiversität und Wiedervernetzung von Lebensräumen
 
 
 

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Fünf Jahre Del Campo al Plato: Erfolge für die Förderung der Biodiversität und Wiedervernetzung von Lebensräumen

Das Projekt „Del Campo al Plato" fördert seit 2018 den Erhalt und die Wiederherstellung Biologischer Vielfalt in Costa Rica und der Dominikanischen Republik. Ananas- und Bananenproduktion und der Export nach Europa belasten sensible Ökosysteme – gemeinsam mit Akteuren vor Ort finden der Global Nature Fund und seine Projektpartner Lösungen für Vielfalt auf den Plantagen. Mehrere bereits eingerichtete Biotopkorridore erlauben es schützenswerten Tier- und Pflanzenspezies, sich trotz umfangreicher Anbauflächen auf natürliche Weise auszubreiten


Radolfzell, 22.05.2023: Anlässlich des heutigen Welttags der Biologischen Vielfalt blickt der Global Nature Fund (GNF) auf seine Erfolge in einem speziellen Biodiversitätsprojekt zurück: In einem innovativen Ansatz, die Biologische Vielfalt im Bananen- und Ananasanbau zu erhalten, haben Projektbeteiligte aus Costa Rica und der Dominikanischen Republik mit Unterstützung des GNF, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Bodensee-Stiftung Biotopkorridore entlang ihrer Plantagen eingerichtet. Die Korridore sollen die Bewegung von Wildtieren erleichtern und dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von Monokulturen auf die Umwelt und Natur abzumildern.
 
Die Biotopkorridore wurden im Rahmen des Projekts „Del Campo al Plato" („From Farm to Fork") geschaffen, das 2018 gestartet wurde und noch bis Oktober 2023 läuft. Das Projekt zielt darauf ab, die Integration der Biologischen Vielfalt in die Wertschöpfungsketten von Bananen und Ananas zu fördern und Erzeugende bei der Umsetzung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Praktiken zu unterstützen.
 
Bananen- und Ananasplantagen sind eine wichtige Einnahmequelle für die Landbevölkerung in Costa Rica und der Dominikanischen Republik, zwei der wichtigsten Produktions- und Exportländer für diese tropischen Früchte. Der Anbau in Monokulturen führt jedoch zur Fragmentierung von Lebensräumen, Umweltzerstörung, Bodenverarmung und letztlich zum Verlust Biologischer Vielfalt. Um diese Probleme anzugehen, haben die Partnerorganisationen gemeinsam mit den lokalen Plantagen und Kooperativen Korridore eingerichtet, die ihre Flächen mit nahegelegenen, geschützten Wäldern und anderen regionalen Korridoren verbinden, sodass sich mehr Wildtiere zwischen den Lebensräumen bewegen können. Die Korridore bieten auch neue Flächen für das Wachstum von Pflanzenarten, wodurch ein vielfältigeres Ökosystem entsteht.
 
Die Initiative wurde von regionalen Naturschutzbehörden und NGOs unterstützt, die technische Hilfe bei dem Aufbau der Korridore leisteten. Die Einrichtung und Pflege der Korridore wird von Unternehmen und Akteuren entlang der Wertschöpfungsketten von Bananen und Ananas finanziert, die in diese Initiative investieren können. Bis jetzt wurden drei Korridore etabliert: zwei in Costa Rica („Río Parismina" und „Los Malecu") und einer in der Dominikanischen Republik („Río Jura").
 
Projektleiter Thomas Schaefer kommt gerade von einer Projektreise zurück: „Es ist faszinierend zu sehen, was die Bananen- und Ananas-Erzeuger in vier Jahren an Maßnahmen umgesetzt haben. Wieder zeigt sich, dass die Menschen in tropischen Anbauländern viel besser verstehen, was Biodiversität für sie bedeutet."
 
Die erfolgreiche Einrichtung der Korridore wird durch weitere Leistungen des Projekts Del Campo al Plato ergänzt. Dazu gehören die Sensibilisierung entlang der gesamten Lieferkette, über Produktion, Export, Einzelhandel bis hin zu den Verbraucher:innen über die Bedeutung der Biologischen Vielfalt, die Schulung der Menschen, die in den Plantagen arbeiten in innovativen und umweltfreundlichen landwirtschaftlichen Techniken und die Unterstützung von Projektideen in den lokalen Gemeinden zum Schutz und zur Wiederherstellung natürlicher Lebensräume rund um die Plantagen. Das Projekt hat auf mehreren nationalen und internationalen Veranstaltungen Aufmerksamkeit erregt, z.B. auf der Fruit Logistica 2023, auf der Biofach 2023 und beim Deutschen Naturschutztag 2022.
 
Kontakt
 
Global Nature Fund (GNF)
Internationale Stiftung für Umwelt und Natur
Dr. Thomas Schaefer
Leiter Naturschutz & Living Lakes
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
+49 7732 9995 89
schaefer@globalnature.org
www.globalnature.org
 
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Veranstaltungen

 

 

Visionary-Webinar zur Fragestellung:

"Welche politischen Mechanismen können den ökologischen Landbau unterstützen?" 

24. April 2024, 10:30 bis 12:00 Uhr 
 

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Seminar zu "Biodiversität im Unternehmen" mit der NRW.BANK

22. Mai 2024, 09:00 bis 13:00 Uhr 
 

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Global Nature Fund gegen Extremismus

Unsere Demokratie ist in Gefahr

Die Unsicherheiten und Bedrohungen um uns herum nehmen zu und das politische Klima in Deutschland und Europa hat sich in dramatischer Weise verändert. Insbesondere die aktuellen, beängstigenden Entwicklungen in Deutschland der vergangenen Wochen erschrecken uns sehr.

 

Deshalb bezieht der GNF Stellung

Der Global Nature Fund (GNF) steht zu Demokratie, Meinungsfreiheit und Grundrechten für alle Menschen und setzt sich für eine freiheitlich weltoffene Gesellschaft ein. Wir lehnen jede Form extremistischer Ideologien als Vorwand für Hass, Ausgrenzung, Intoleranz, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt kategorisch ab.

In Deutschland und Europa schüren rechtsextreme Gruppen zunehmend und gezielt Ängste – Angst vor Fremden, Veränderungen oder Armut – und hetzen Menschen und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auf. Dagegen müssen wir aktiv werden und uns diesem Angriff auf Demokratie und gesellschaftliche Grundwerte entschlossen und solidarisch entgegenstellen.

Auch das primäre Ziel des GNF - Schutz von Umwelt und Natur und eine nachhaltige Entwicklung und der Bewahrung der Lebensgrundlagen für die Menschen - benötigt klare politische Forderungen und Positionen. Die aktuellen komplexen Krisen, wie Kriege, Klima- und Umweltprobleme und andere Naturkatastrophen, sind nur in einem freiheitlichen, demokratischen gesellschaftlichen Umfeld lösbar.

 

Jetzt handeln

Auch in Deutschland sind die Grundwerte unserer Gesellschaft bedroht. Im Jahr 2024 stehen verschiedene Kommunal-, Landtags- und Europawahlen an. Jetzt sind wir alle gefragt. Alle Menschen, denen Friede, Demokratie, Gerechtigkeit, Toleranz, Selbstbestimmung und Menschenrechte wichtig sind, müssen jetzt handeln und alle demokratischen Instrumente nutzen. Gegen Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit! Für uns und zukünftige Generationen. (GNF, 02.02.2024)