Highlight zum Jahresschluss: Living Lakes-Konferenz am Titicacasee für Seenschutz weltweit
 
 
 

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Highlight zum Jahresschluss: Living Lakes-Konferenz am Titicacasee für Seenschutz weltweit

– Vom 06. bis 08. Dezember fand im peruanischen Puno am Ufer des Titicacasees die 16. Living Lakes-Konferenz statt
– 158 Teilnehmende aus 30 Ländern diskutierten Möglichkeiten für nachhaltigen Seen- und Feuchtgebietsschutz
– In der Abschlusserklärung der Konferenz fordern die Umweltschützer*innen weltweit verstärkten Einsatz für kostbare Ökosysteme

Die Teilnehmenden der 16. Living Lakes-
Konferenz auf Exkursion in Sillustani nahe
dem Titicacasee. Foto: © ALT
Radolfzell, 23.12.2022: Nach einer Corona-Pause während der vergangenen zwei Jahre konnte Anfang des Monats endlich wieder ein Event stattfinden, mit dem die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) traditionell die Mitglieder des weltweiten Seennetzwerks Living Lakes an einem besonderen Gewässer vereint: die Living Lakes-Konferenz. Der 16. Auflage der Veranstaltung in Puno, Peru, ging es um nicht weniger als eine tragfähige Perspektive für den internationalen Seen- und Feuchtgebietsschutz im 21. Jahrhundert.
 
Am Ufer des Titicacasees, der sowohl an Peru als auch an Bolivien grenzt, diskutierten die Teilnehmenden drei Tage lang über Wege aus der Krise der weltweiten Wasserökosysteme. Gastgeber waren der GNF und die peruanische Naturschutzorganisation ALT (Binational Autonomous Authority of Lake Titicaca). Die Konferenz wurde als Kick-Off-Veranstaltung für das vom Bundesumweltministerium geförderte Living Lakes Biodiversitäts- und Klimaprojekt LLBCP durchgeführt, im Rahmen dessen der GNF und seine Partner in den kommenden fünf Jahren Biodiversitätsschutz- und Klimaschutzmaßnahmen in zwölf Ländern durchführen.
 
Globaler Leuchtturm für unverzichtbare Wasserökosysteme
 
„Mehr als 85 Prozent der weltweiten Seen und Feuchtgebiete sind in den vergangenen drei Jahrhunderten verlorengegangen, und die Geschwindigkeit des Verlusts nimmt gerade in den letzten Jahrzehnten noch dramatisch zu", sagt Dr. Thomas Schaefer, Leiter Naturschutz & Living Lakes beim GNF. „Das ist deutlich schneller als z.B. beim tropischen Regenwald, über den sehr viel mehr gesprochen wird – dabei haben Wasserökosysteme unverzichtbare Funktionen für den Erhalt einer intakten Umwelt und spielen auch im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle. Wir sind glücklich, dass so viele Partner aus dem Living Lakes-Netzwerk unserer Einladung an den Titicacasee gefolgt sind, um diesen Themen den Raum zu geben, den sie verdienen. Unsere Konferenz soll so etwas wie ein Globaler Leuchtturm für den Seenschutz sein. Und sie kam jetzt zum genau richtigen Zeitpunkt, weil wir auf der LLC 16 hinsichtlich der schlechten Situation der Seen weltweit die Impulse der gleichzeitig stattfindenden COP 15 in Montreal aufnehmen konnten."
 
Gemeinsame Erklärung zum Seenschutz
 
In besonderer Atmosphäre am über 3.800 m hoch gelegenen Andensee kamen 158 Teilnehmende von 33 Living Lakes-Partnerorganisationen aus 30 Ländern zusammen. Die Stimmung war trotz herausfordernder Höhenluft gut, das Programm dicht gepackt, die Zielsetzung klar: Konstruktiver Austausch mit Input aus verschiedenen Weltregionen sowie die Erarbeitung eines „Fahrplans" für effektiven globalen Seen- und Feuchtgebietsschutz, der bereits im Laufe der nächsten Jahre wirksam wird.
 
Die von allen Teilnehmenden verabschiedete „Declaration of Lake Titicaca 2022" ist genau das: Die Living Lakes-Konferenz fordert darin von politischen Entscheidungsträger*innen, aber auch von Bürger*innen weltweit entschlossenen Einsatz u.a. für tragfähige gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen für Seen- und Feuchtgebietsschutz, die Einrichtung eines World Water Funds, die Reduktion von Mikroplastik in Binnengewässern und den Ausbau ökologischer Landwirtschaft im Einzugsgebiet von Wasserökosystemen. Viele der in der Erklärung thematisierten Aspekte spielen auch im neuen GNF-Projekt LLBCP eine entscheidende Rolle.
 
Zum Download der Declaration of Lake Titicaca 2022 sowie der auf der Konferenz gehaltenen Präsentationen
 
Erfahren Sie mehr über das Living Lakes Biodiversitäts- und Klimaprojekt LLBCP
 
Erfahren Sie mehr über Living Lakes
 
Kontakt
 
Global Nature Fund
Dr. Thomas Schaefer
Leiter Living Lakes & Naturschutz
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell, Germany
 Telefon: +49 7732 9995 85
Telefax: +49 7732 9995 88
E-Mail: schaefer@globalnature.org
Webseite: www.globalnature.org
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Veranstaltungen

 

 

Visionary-Webinar zur Fragestellung:

"Welche politischen Mechanismen können den ökologischen Landbau unterstützen?" 

24. April 2024, 10:30 bis 12:00 Uhr 
 

Link zur Anmeldung

 

Seminar zu "Biodiversität im Unternehmen" mit der NRW.BANK

22. Mai 2024, 09:00 bis 13:00 Uhr 
 

Link zur Anmeldung

 

Global Nature Fund gegen Extremismus

Unsere Demokratie ist in Gefahr

Die Unsicherheiten und Bedrohungen um uns herum nehmen zu und das politische Klima in Deutschland und Europa hat sich in dramatischer Weise verändert. Insbesondere die aktuellen, beängstigenden Entwicklungen in Deutschland der vergangenen Wochen erschrecken uns sehr.

 

Deshalb bezieht der GNF Stellung

Der Global Nature Fund (GNF) steht zu Demokratie, Meinungsfreiheit und Grundrechten für alle Menschen und setzt sich für eine freiheitlich weltoffene Gesellschaft ein. Wir lehnen jede Form extremistischer Ideologien als Vorwand für Hass, Ausgrenzung, Intoleranz, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt kategorisch ab.

In Deutschland und Europa schüren rechtsextreme Gruppen zunehmend und gezielt Ängste – Angst vor Fremden, Veränderungen oder Armut – und hetzen Menschen und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auf. Dagegen müssen wir aktiv werden und uns diesem Angriff auf Demokratie und gesellschaftliche Grundwerte entschlossen und solidarisch entgegenstellen.

Auch das primäre Ziel des GNF - Schutz von Umwelt und Natur und eine nachhaltige Entwicklung und der Bewahrung der Lebensgrundlagen für die Menschen - benötigt klare politische Forderungen und Positionen. Die aktuellen komplexen Krisen, wie Kriege, Klima- und Umweltprobleme und andere Naturkatastrophen, sind nur in einem freiheitlichen, demokratischen gesellschaftlichen Umfeld lösbar.

 

Jetzt handeln

Auch in Deutschland sind die Grundwerte unserer Gesellschaft bedroht. Im Jahr 2024 stehen verschiedene Kommunal-, Landtags- und Europawahlen an. Jetzt sind wir alle gefragt. Alle Menschen, denen Friede, Demokratie, Gerechtigkeit, Toleranz, Selbstbestimmung und Menschenrechte wichtig sind, müssen jetzt handeln und alle demokratischen Instrumente nutzen. Gegen Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit! Für uns und zukünftige Generationen. (GNF, 02.02.2024)