GNF - Naturvielfalt Stechliinsee
 

Lebendiger See des Jahres 2012: Stechlinsee

 

Naturvielfalt

Der Stechlinsee ist Kern des bereits 1938 ausgewiesenen Naturschutzgebietes „Stechlin“, welches 2001 auf 8.670 Hektar Größe erweitert wurde und sich heute von Fürstenberg im Osten bis Rheinsberg im Westen und von Dollgow im Süden bis zur Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern erstreckt. Das Naturschutzgebiet Stechlin gehört damit zu den größten in Brandenburg. Aufgrund seiner Vielfalt von Seen, Mooren und naturnahen Laubwäldern und dem Vorkommen seltener Arten gehört es auch zu den Schutzgebieten von europäischem Rang (FFH-Gebiet sowie EU-Vogelschutzgebiet). Fisch- und Seeadler nutzen den See als Nahrungsgewässer, die Große Rohrdommel brütet in seinen Buchten, Fischotter jagen im Uferbereich nach Fischen.

 

Von besonderer Bedeutung ist der Stechlinsee für die Unterwasserflora, insbesondere die ausgedehnten Bestände der seltenen, auf nährstoffarme Verhältnisse angewiesenen Armleuchteralgen finden hier ideale Bedingungen. Sie können nur wachsen, wenn das Wasser so klar ist, dass das Licht auf den Gewässergrund fallen kann. Fast alle Arten der Armleuchteralgen sind daher deutschlandweit gefährdet, weil es nur wenige Gewässer gibt, die diese Voraussetzungen erfüllen. Zudem kommt im Stechlinsee das vom Aussterben bedrohte Faden-Laichkraut vor, sowie die Erbsenmuschel, von der es nur eine Handvoll Nachweise aus Deutschland gibt.

 
 Armleuchteralge Chara filiformis
Foto: Tom Kirschey
 Algenart Vaucheria dichotoma
Foto: Tom Kirschey