Onlineportal elan! - Wie bekommen Unternehmen Entwaldung aus ihren Lieferketten?
 
 
 

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Onlineportal elan! - Wie bekommen Unternehmen Entwaldung aus ihren Lieferketten?

OroVerde und Global Nature Fund helfen Firmen bei der Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung. In Bonn haben sich führende Unternehmen und die Politik getroffen, um dazu den Umgang mit dem Online-Portal elan! zu lernen.

© Pixabay
(Bonn, Dienstag, 19. März 2024) Nachhaltig handeln, Wälder schützen: Die Umsetzung der neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Wie genau sehen die neuen Regeln überhaupt aus? Und wie können die Unternehmen überprüfen, ob sie zukünftig gegen geltendes Recht verstoßen und hohe Strafen riskieren?
 
Auf diese Fragen geben die Tropenwaldstiftung OroVerde und die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) Antworten. Beim Unternehmensforum für entwaldungsfreie Lieferketten haben sich am 18. März im Universitätsclub Bonn unter anderem Tchibo, Hornbach, toom, die Melitta Gruppe, Naturland e.V. und rund 70 weitere Unternehmen über die Umsetzung der neuen Verordnung informiert.
 
"Ein großer Dank für den Einsatz von GNF und OroVerde im Namen der Bundesregierung", sagte Dr. Felix von Glisczynski vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in seiner Eröffnungskeynote. Der Politikberater zur EUDR informierte aus Sicht der Regierung über den Stand der Gesetzgebung. „GNF und OroVerde füllen diesen rechtssicheren Rahmen mit Leben."
 
Mit einer Präsentation des Online-Informationsportals elan! gaben die beiden NGOs den Unternehmen einen Einblick, wie sie das Entwaldungsrisiko ihrer Rohstoffbezüge überprüfen und gegensteuern können. Vertreter*innen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gaben zusätzlich Einblicke in die Umsetzung der Verordnung und beantworteten die Fragen der Unternehmensvertreter*innen.
 
Bei ihrem Impulsvortrag gab Lena Schweighöfer von der Tchibo GmbH einen Einblick in die Praxis: "Wir als Tchibo sind von der Notwendigkeit der Gesetzgebung überzeugt. Gleichzeitig wollen wir Kleinbäuer*innen nicht benachteiligen und ihnen weiterhin einen Zugang zum europäischen Markt geben."
 
Die Dringlichkeit, mit der gehandelt werden muss, ist den Unternehmen klar. "Die globale Gemeinschaft hat sechs von neun planetaren Grenzen überschritten. Das müsste jeden Abend in den Nachrichten kommen", sagte Stefan Dierks, Director Sustainability Strategy bei der Melitta Gruppe. "Wir alle müssen die Art und Weise, wie wir wirtschaften, komplett umstellen. Wir müssen nicht weniger schlecht werden, wir müssen gut werden."
 
In Kleingruppen zu spezifischen Rohstoffen tauschten sich die Teilnehmer*innen dann intensiv zu offenen Punkten und vielversprechenden Strategien aus.
 
"Dass Unternehmen die EUDR als eine Chance betrachten, ist ermutigend und wichtig", sagt Nathalie Schynawa von der Tropenwaldstiftung OroVerde. „Beim Austausch kam eine Vielfalt an Ideen zu Lösungsansätzen und Synergien für eine gute Umsetzung der Verordnung zusammen. Jetzt ist der nächste Schritt, diese Ideen in die Tat umzusetzen und eine entwaldungsfreie Zukunft zu gestalten."
 
Das Projekt elan! wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutz Initiative gefördert. Wenn Sie mehr zum Portal elan! erfahren möchten, Fragen zu dem Unternehmensforum haben oder Interviewmöglichkeiten mit unseren Expert*innen suchen, melden Sie sich per Mail unter kemper@globalnature.org.

Kontakt Global Nature Fund
Steffen Kemper
Telefon: +49 228 184 86 94 16
E-Mail: kemper@globalnature.org
 
Für mehr Biodiversität in Unternehmen!
Der Global Nature Fund (GNF) wurde 1998 als internationale Stiftung für Umwelt und Natur gegründet, ist staatlich unabhängig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. GNF-Projekte werden rund um den Globus mit einer Vielzahl von Partnerorganisationen und in diversen Themenfeldern realisiert – Gewässerschutz, Aufforstung, Entwicklungszusammenarbeit und viele weitere. Im Bereich Unternehmen & Biodiversität arbeitet der GNF eng mit Unternehmen in Deutschland und Europa zusammen und setzt sich aktiv und effektiv dafür ein, mehr Biodiversität in betriebliche Abläufe zu integrieren. Dies erfolgt in unterschiedlichen Projekten und Kooperationen. Gemeinsam werden dadurch Lösungen für nachhaltiges, biodiversitätsorientiertes Wirtschaften entwickelt.
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Veranstaltungen

 

 

Visionary-Webinar zur Fragestellung:

"Welche politischen Mechanismen können den ökologischen Landbau unterstützen?" 

24. April 2024, 10:30 bis 12:00 Uhr 
 

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Seminar zu "Biodiversität im Unternehmen" mit der NRW.BANK

22. Mai 2024, 09:00 bis 13:00 Uhr 
 

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Global Nature Fund gegen Extremismus

Unsere Demokratie ist in Gefahr

Die Unsicherheiten und Bedrohungen um uns herum nehmen zu und das politische Klima in Deutschland und Europa hat sich in dramatischer Weise verändert. Insbesondere die aktuellen, beängstigenden Entwicklungen in Deutschland der vergangenen Wochen erschrecken uns sehr.

 

Deshalb bezieht der GNF Stellung

Der Global Nature Fund (GNF) steht zu Demokratie, Meinungsfreiheit und Grundrechten für alle Menschen und setzt sich für eine freiheitlich weltoffene Gesellschaft ein. Wir lehnen jede Form extremistischer Ideologien als Vorwand für Hass, Ausgrenzung, Intoleranz, Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt kategorisch ab.

In Deutschland und Europa schüren rechtsextreme Gruppen zunehmend und gezielt Ängste – Angst vor Fremden, Veränderungen oder Armut – und hetzen Menschen und gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auf. Dagegen müssen wir aktiv werden und uns diesem Angriff auf Demokratie und gesellschaftliche Grundwerte entschlossen und solidarisch entgegenstellen.

Auch das primäre Ziel des GNF - Schutz von Umwelt und Natur und eine nachhaltige Entwicklung und der Bewahrung der Lebensgrundlagen für die Menschen - benötigt klare politische Forderungen und Positionen. Die aktuellen komplexen Krisen, wie Kriege, Klima- und Umweltprobleme und andere Naturkatastrophen, sind nur in einem freiheitlichen, demokratischen gesellschaftlichen Umfeld lösbar.

 

Jetzt handeln

Auch in Deutschland sind die Grundwerte unserer Gesellschaft bedroht. Im Jahr 2024 stehen verschiedene Kommunal-, Landtags- und Europawahlen an. Jetzt sind wir alle gefragt. Alle Menschen, denen Friede, Demokratie, Gerechtigkeit, Toleranz, Selbstbestimmung und Menschenrechte wichtig sind, müssen jetzt handeln und alle demokratischen Instrumente nutzen. Gegen Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit! Für uns und zukünftige Generationen. (GNF, 02.02.2024)