GNF - Mikroplastikeinträge in deutsche und italienische Seen
 

Blue Lakes – Mikroplastik in Seen

Vermeidung von Mikroplastikeinträgen in Süßwasserökosysteme in Deutschland und Italien

 Mikro Plastik

 
 

Interaktive Informationsplattform

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Hintergrund

Kunststoffabfälle sind weltweit ein zunehmendes Problem bei der Verschmutzung von Gewässern. Aufgrund der Materialeigenschaften lösen sich Kunststoffe kaum auf und bleiben somit über Jahrzehnte in der Umwelt. Witterungseinflüsse verändern das Material und lassen es in immer kleinere Teilchen, bis in den Mikrometerbereich, zerfallen. Mikroplastik nimmt in aquatischen und terrestrischen Ökosystemen zu. Es gibt mehrere wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von Mikroplastik auf Ozeane, für Binnengewässer liegen bisher deutlich weniger Daten und Erkenntnisse vor. Studien haben aber gezeigt, dass Kunststoffe aus terrestrischen Quellen insbesondere über Flüsse und Abwässer in Seen gelangen. Kunstfaserbekleidung gibt beim Waschen Mikroplastikfasern ab. Reifen und Asphalt erzeugen Mikroplastik durch Abrieb. Es besteht zwar noch kein Trinkwasserproblem, aber Expert*innen sind sich der Problematik schädlicher Auswirkungen von Mikroplastik auf Fische und damit auch auf die menschliche Nahrungskette bewusst. Außerdem werden endokrine Wirkungen vermutet. Die EU-Kommission hat damit begonnen, die Verwendung von bewusst zugesetztem Mikroplastik einzuschränken. In Anlehnung an die „Europäische Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft“ hat der Global Nature Fund (GNF) gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung und mehreren italienischen Partnern das Projekt „Blue Lakes“ ins Leben gerufen. Schwerpunkte des Vorhabens sind die Vermeidung und Verringerung des Eintrags von Kunststoffabfällen in Seen. Dies soll insbesondere durch einen Dialog und Austausch mit Fachleuten aus der Wasserreinhaltung und der Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit erreicht werden. 

Was ist eigentlich Mikroplastik? Erklärvideo von explainity ®, www.explainity.de

Zielgruppen

Zu den Zielgruppen gehören politische Entscheidungsträger*innen, Expert*innen und Fachleute aus dem Bereich der Abwasserbehandlung oder der Kunststoffherstellung und -verarbeitung sowie die breite Öffentlichkeit, die über das Thema Mikroplastik informiert und zum Handeln motiviert werden soll. Auch Unternehmen aus den Branchen Reifen, Asphalt, Kunstfasertextilien und Kosmetik werden eingebunden, um sich aktiv an der Erarbeitung von Lösungen zur Reduzierung von Mikroplastik beteiligen zu können.

Geografischer Wirkungsrahmen

In Italien und Deutschland werden in fünf Seenregionen (Bodensee, Chiemsee, Gardasee, Trasimeno-See und Bracciano-See) verschiedenste Projektmaßnahmen umgesetzt. Übertragbare Ergebnisse werden europaweit weitergegeben.

Zielsetzungen

  • 150 Anrainer-Gemeinden an den fünf italienischen und deutschen Projektseen werden eingebunden und entwickeln ein „Seenpapier“ mit Informationen zu Überwachungsverfahren und technischen Lösungen zum Schutz der Seen vor Plastik und Mikroplastik.

  • Entwicklung und Verbreitung eines technischen Protokolls, das sich an die Abwasserbehörden in Italien und Deutschland richtet. 

  • Vernetzung von wissenschaftlichen Institutionen, die im Themenbereich Mikroplastik forschen mit verschiedenen Industriesektoren.

  • Unternehmen aus der Kosmetik-, Outdoor- und Reifenbranche können sich über einen partizipativen Prozess beteiligen um gemeinsam Lösungen zur Reduzierung und Vermeidung von Belastungen durch Mikroplastik zu erarbeiten.

  • Information der Öffentlichkeit mit Schwerpunkt auf Anwohner*innen, Schulen, Tourist*innen und Gemeinden an italienischen und deutschen Seen.

  • Einbidung politischer Entscheidungsträger*innen auf italienischer, deutscher und europäischer Ebene, um bestehende Rechtsrahmen zur Vermeidung von Mikroplastik zu verbessern.

 
 

Veranstaltungen und Aufzeichnungen

 

LIFE Blue Lakes – Microplastics in Lakes (Englisch)

1. Juli 2021

Zur Aufzeichnung

 

Stellschrauben für Gemeinden zur Reduzierung von (Mikro-)Plastik

21. September 2021

Zur Aufzeichung

 

Microplastics in Lakes – Impacts and Approaches to Solutions (Englisch)
3. Mai 2022

Zur Aufzeichnung

 

Microplastics in Lakes –The LIFE Blue Lakes Project Partner Event within the EU Green Week 2022 (Englisch)

30. Mai 2022

Zur Aufzeichnung

 

Mikroplastik und Outdoor-Textilien (Deutsch)

21. Oktober 2022

Zur Aufzeichnung

Hauptförderer:

 EU Life+ Programm

Unterstützer:

 Alfred Kärcher SE & Co. KG
 Sika AG
 Stiftung Ursula Merz
 

Kontakt

Udo Gattenlöhner

Global Nature Fund - Büro Radolfzell

Tel.: +49 7732 9995 80

E-Mail: gattenloehner@globalnature.org

 
 

Projektdauer:

 

Projektländer:

 

Projektpartner:

 

 

 

 

 

 

 

 

Hauptförderer:

 

Unterstützer: 

Oktober 2019 - September 2023

 

Deutschland, Italien

 

Legambiente Onlus (Koordinator); Italien

Autorità di Bacino Distrettuale dell’Appennino Centrale; Italien

Agenzia Regionale per la Protezione Ambientale – Umbria; Italien

Italian National Agency for New Technologies, Energy and Sustainable Economic Development (ENEA); Italien

Università Politecnica delle Marche; Italien

Bodensee-Stiftung; Deutschland

Global Nature Fund; Deutschland

 

Life+ Programm der Europäischen Union

 

Alfred Kärcher SE & Co. KG, Sika AG, Deutsche Postcode Lotterie, Stiftung Ursula Merz, Deutsche Umwelthilfe (DUH) Regionalverband Süd, Verein der Freunde des Instituts für Seenforschung und des Bodensees e.V.

 

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

Das Projekt soll einen konkreten Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten:

 Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
 Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
 Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
 Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen