Der Plauer See ist einer der schönsten Seen der Mecklenburgischen Seenplatte, einer eiszeitlich geformten Gewässerlandschaft im Norden Deutschlands. Der auch als europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesene See steht jedoch unter enormem Druck. An seinen Ufern noch weitgehend unverbaut, droht der See durch die Ausdehnung touristischer Infrastrukturprojekte seine Qualität zu verlieren. Yachthäfen, Ferienparks und Wohngebiete dringen in die sensiblen Uferbereiche vor, führen zur Zersiedlung und zum Verlust einer bisher wenig beeinträchtigten Landschaft, die für streng geschützte Arten, wie den Fischotter, unverzichtbar ist. Der See steht damit für eine allgemein zu beobachtende Entwicklung, wonach die Bebauung großer Seen in Nordostdeutschland und damit der kurzfristige Gewinn wichtiger als die langfristige Bewahrung unverbauter Uferbereiche an den Seen sind.
Den Plauer See vertritt im Netzwerk der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Ortsgruppe Plau. Mit Aufklärung über die Besonderheiten und die Schutzbedürftigkeit des Plauer Sees, mit Exkursionen und Bürgerseminaren sowie Beteiligung an Genehmigungsverfahren möchte der BUND das Verständnis für den natürlichen Wert des Sees fördern und eine Erstellung eines so genannten FFH-Managementplans beschleunigen: Mit seiner Hilfe können die Konfliktherde am Plauer See herausgearbeitet und ein Schutzkonzept erstellt werden.
Des Weiteren möchte der Global Nature Fund den Weltwassertag zum Anlass nehmen, um einen Lebendigen See in Deutschland jährlich zu küren. Diese Aktion soll dazu beitragen, unterschiedliche Akteure auf unsere Seen als wertvolle Ökosysteme und einzigartige Naturschätze aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort möchten wir konkrete Projekte zur Verbesserung der Gewässer- und Uferqualität des ausgewählten Sees initiieren und umfassend über den notwendigen Schutz unserer Seen informieren.