Oberschwäbische Seen und Weiher – Lebendige Seen 2018
 

Für die Presse

 
 

Oberschwäbische Seen und Weiher – Lebendige Seen 2018

Anlässlich des Weltwassertages am 22. März ernennen die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund und das Netzwerk Lebendige Seen Deutschland die Oberschwäbischen Seen und Weiher zu den „Lebendigen Seen des Jahres 2018". Jahrzehntelanger Einsatz für die Verbesserung der Wasserqualität, den Erhalt des Naturreichtums sowie aktive Arbeit zur Bewältigung neuer Herausforderung im Bereich Landwirtschaft stellen die Gewässer und das sie betreuende Aktionsprogramm in den Mittelpunkt.

Oberschwäbische Seen
Albrecht Trautmann
Radolfzell, 22. März 2018: Fast 2.300 Gewässer prägen mit ihrer Naturvielfalt die Landschaft der Region Oberschwaben. Neben eiszeitlichen natürlichen Seen zählen hierzu auch die im Hoch- und Spätmittelalter von Menschen geschaffenen Weiher sowie Torf- und Kiesabbauseen. So vielfältig die oberschwäbischen Seen und Weiher sind, so reichhaltig ist auch ihre ökologische Ausstattung, die einem breiten Artenspektrum einen angepassten Lebensraum bietet. Die oberschwäbischen Seen und Weiher leisten auch in den Bereichen Tourismus, Hochwasserschutz, Klimaausgleich und Energiegewinnung einen unersetzbaren Beitrag. Mit der Wahl der oberschwäbischen Seen und Weiher zu den Lebendigen Seen des Jahres 2018 betonen die Partner des Netzwerks Lebendige Seen Deutschland die ökologische Bedeutung dieser Gewässer sowie die für ihren Schutz umgesetzten Maßnahmen.

Durch die gravierend gestiegenen Einträge aus Abwässern und Landwirtschaft standen viele der oberschwäbischen Seen und Weiher in den 1960er und 70er Jahren vor dem ökologischen Kollaps. Um diese Entwicklung aufzuhalten, startete das baden-württembergische Umweltministerium im Jahr 1989 das Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen (SOS) für zunächst 33 Gewässer; mittlerweile werden 113 Seen und Weiher betreut. Das Aktionsprogramm wirkt bei der Erarbeitung von Sanierungskonzepten mit, berät Kommunen und Private bei Fragen der Gewässersanierung, hilft bei der Beschaffung von Fördermitteln und macht Öffentlichkeitsarbeit. Der Einsatz hat sich ausgezahlt. Insbesondere die Maßnahmen im landwirtschaftlichen Bereich, die nur mit intensiver Beratung und Überzeugungsarbeit umgesetzt werden können, haben bei der Sanierung der Seen und Weiher die größten Erfolge hervorgebracht. Darüber hinaus werden aktuell keine Ausleitungen von Kläranlagen in Seen oder Weiher eingeleitet, Sedimentationsbecken entlasten die Gewässer, die durch die Bodenerosion betroffen sind und zahlreiche fischereiliche Maßnahmen tragen in erheblichem Maße zur ökologischen Aufwertung der Seen bei.

Doch die europaweit immer weiter steigende intensive landwirtschaftliche Produktion macht auch vor den oberschwäbischen Seen und Weihern nicht Halt; eine Herausforderung, die es weiterhin zu bewältigen gilt. Durch eine gezielte landkreisübergreifende Beratung der in den hydrologischen Einzugsgebieten wirtschaftenden Landwirte konnten bereits erhebliche Verbesserungen erreicht werden.

Die oberschwäbischen Seen werden von den Anwohnern liebevoll als „glitzernde Juwelen", „leuchtende Augen" oder „Freudentränen Gottes" bezeichnet. Zusammen mit zahlreichen Bächen und Mooren prägen sie diese Landschaft. Die Erhaltung dieser Biotope und die Verbesserung deren gewässerökologischen Zustands ist deshalb eine gesellschaftliche Verpflichtung. Das oberschwäbische Seenprogramm leistet hier einen großen Beitrag. (Aus der Laudatio für die Oberschwäbischen Seen)

Die Auszeichnungsfeier der Oberschwäbischen Seen zu den Lebendigen Seen des Jahres 2018 findet am 23. März 2018 um 14:00 Uhr im Bürgersaal der Gemeinde Wilhelmsdorf statt, zu der wir Sie ganz herzlich einladen.

Weitere Informationen unter: www.globalnature.org/LebendigerSee2018
    
Kontakt:
Bettina Schmidt
Global Nature Fund (GNF)
Internationale Stiftung für Natur und Umwelt
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Tel.: +49 7732 9995 86
Fax: +49 7732 9995 88
E-Mail: schmidt@globalnature.org
www.globalnature.org 

Albrecht Trautmann
Koordinierungsstelle für das Seenprogramm
Landratsamt Ravensburg
Bau- und Umweltamt
Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen
Frauenstraße 4
88212 Ravensburg
Tel.: +49 751 8596 87
Email: albrecht.trautmann@landkreis-ravensburg.de
 www.seenprogramm.de

Hintergrund:

Global Nature Fund (GNF)

Der Global Nature Fund (GNF) ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung für Umwelt und Natur mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Die Arbeitsschwerpunkte des GNF liegen in den Bereichen Naturschutz, nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, Wasser & Living Lakes, Biodiversität & Unternehmen sowie der Umweltbildung.

Netzwerk Lebendige Seen Deutschland

Die oberschwäbischen Seen und Weiher sind durch das Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen (SOS) im Seennetzwerk „Lebendige Seen Deutschland" vertreten, das vom Global Nature Fund ins Leben gerufen wurde. Das Netzwerk ist verknüpft mit der erfolgreichen internationalen Umweltinitiative "Living Lakes", die über 140 engagierte Partnerorganisationen weltweit einschließt. Im Mittelpunkt des Netzwerks stehen die dauerhafte und nachhaltige Entwicklung von Seen und Feuchtgebieten. Das Netzwerk schafft eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen, die vor Ort für den Schutz der Seen und Feuchtgebiete aktiv sind. Mehr Informationen unter: www.globalnature.org/Netzwerk-Deutschland

Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen

Das Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen (SOS) wurde 1989 auf Initiative des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben ins Leben gerufen. Die Koordination dieses Programmes übernahm das Regierungspräsidium Tübingen. In einer ersten Phase wurden 33 Seen und Weiher in drei Landkreisen betreut. Seit 2017 ist die Koordinierungsstelle organisatorisch dem Landratsamt Ravensburg, Bau- und Umweltamt, zugeordnet.
Derzeit sind 97 Seen und Weiher aus 47 Städten und Gemeinden der Landkreise Biberach, Ravensburg, Sigmaringen und dem Bodenseekreis im Aktionsprogramm. Zusätzlich werden 16 bereits aus dem Programm entlassene Stillgewässer weiterhin überwacht.
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