GNF - 7. Projekttreffen get grEEN in Spanien
 

Umweltbildung auf dem Gebiet ökologische Landwirtschaft, Ökotourismus und Freiwilligenarbeit. Gemeinsamer Aktionsplan.

 

Ort:

Datum:

Tagungsthema:

Valencia (Spanien)

11. - 12. Juni 2012

Umweltbildung auf dem Gebiet ökologische Landwirtschaft, Ökotourismus und Freiwilligenarbeit. Gemeinsamer Aktionsplan.

 

Projektdurchführung

Das Abschlusstreffen des get grEEN Netzwerkes fand im Juni 2012 in Valencia statt. Die Projektpartner analysierten die Projektarbeit der letzten zwei Jahre. Verschiedene Ideen zur zukünftigen Zusammenarbeit der Projektpartner wurden diskutiert. Das Treffen beschäftigte sich vor allem mit folgenden Umweltbildungsthemen:

  • Umweltbildung für Touristen;
  • Förderung und Vernetzung von Initiativen ökologischer Landwirtschaft in Partnerländern über das get grEEN Netzwerk;
  • Aufklärung über Initiativen zu nachhaltiger Energie in Spanien und Polen;
  • Freiwilligenbeteiligung und Schaffung eines Freiwilligennetzwerkes unter Einbeziehung verschiedener sozialer Gruppen und Altersgruppen, Freiwilligenaustausch mit Menschen aus den anderen Ländern.

Exkursionen

Marjal del moro

Circa 15 km von der Stadt Valencia entfernt, zwischen Bergen und dem Meer, östlich von der Sierra Calderona, liegt das Vogelparadies Marjal del moro, eine ganz besondere Landschaft.Früher war dieses Gebiet Teil einer Reis- und später Orangen- und Gemüseplantage. Die Industrie kam näher und näher. Fast alle Wasserquellen verschwanden. Dank der Arbeit einer Freiwilligengruppe, konnten einige Grundstücke gekauft werden. Im  Jahre 1996 wurde dieses Gebiet sowohl zum Vogelschutzgebiet ZEPA  (Zona de Especial Protección para las Aves) als auch zum Gebiet von besonderem Interesse für die Allgemeinheit LIC (Lugar de Interés Comunitario) erklärt. Die Anzahl der vorkommenden Vögel und Arten erhöhte sich sehr schnell. Im Augenblick gibt es 249 registrierte Arten. Schritt für Schritt wurden Teile des Gebietes wieder völlig hergestellt.

 

Marjal d´almenara (ae-agró)

Marjal de Almenara ist Teil des Natura2000 Netzwerkes. Es umfasst 1,550 ha, die auch zum Gebiet von allgemeinen Interesse LIC (Lugar de Interés Comunitario) gehören. Verschiedene für die Landschaft typische Habitate kommen in diesem Gebiet vor, das über eine einzigartige Artenvielfalt verfügt. 

Schlussfolgerungen

Umweltbildung bedeutet, einen Lernprozess in Gang zu bringen, der das Wissen und das Bewusstsein der Menschen bezüglich der Umwelt und der damit verbundenen Herausforderungen erhöht. Sie trägt dazu bei, die nötigen Fertigkeiten und das Fachwissen zu entwickeln, um den Herausforderungen wirksam zu begegnen, und fördert Haltungen/Gesinnungen, Motivation und Engagement, um verantwortungsbewusste Maßnahmen und Entscheidungen treffen zu können.

 

Folgende Umweltbildungsmöglichkeiten im Tourismus und Ökotourismus wurden herausgefunden:

  • Anzeigetafeln in Bussen, Hotels, Flugzeugen und Touristen-Informationszentren;
  • Größeres Ökotourismusangebot, das über ”normale”  Naturexkursionen hinausgeht, um nachhaltigen Tourismus zu fördern;
  • Mehr Leute für Besuche von Ökofarmen gewinnen, damit sie ökologische Landwirtschaft erleben können;
  • Informieren von Kommunalverwaltungen und Tourismusagenturen und deren Einbindung in Projekte;
  • Interesse von mehr unterstützenden Organisationen gewinnen, um mehr Projekte starten und finanzieren zu können.

 

Nachhaltige Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag, um weitere negative Auswirkungen für die Umwelt durch nichtbiologische Landwirtschaft zu vermeiden. Umweltbildung sollte eine entscheidende Rolle in der/für die Landwirtschaft im Rahmen der Europäischen Agrarpolitik spielen. Sie könnte folgende Aktionen beinhalten:

  • “Runde Tische” für Bio-Bauern und konventionelle Landwirte;
  • Kampagnen gegen das Besprühen von Pflanzen mit Düngern und Pestiziden, um weiteren Schaden von den lokalen Seen, Flora und Fauna abzuwenden;
  • Unterstützung der Landwirte bei der Umstellung auf biologische Landwirtschaft;
  • Ausstellungen, um die lokale Bevölkerung und Allgemeinheit über biologische Landwirtschaft zu informieren;
  • Schaffung eines Netzwerkes von Bio-Bauern für den Austausch untereinander und für gemeinsame Aktionen.

 

Die Beteiligung von Freiwilligen war das nächste Thema, das auf großes Interesse der teilnehmenden Partner stieß. Folgende Möglichkeiten und Methoden wurden während des Treffens diskutiert:

  • Angebot eines Freiwilligenjahres bei einer NGO;
  • Förderung der Freiwilligenarbeit von älteren Menschen;
  • Beurkundung des Freiwilligenjahres;
  • Kostenlose Leistungen (Verpflegung, Unterkunft), um die Freiwilligenarbeit attraktiver zu machen;
  • Aufbau eines sogenannten „Freiwilligen-Biobauern-Netzwerks”, wo sich die Mitglieder  informieren können und über Helfer,  Ideen und Interessen zwischen den verschiedenen Ländern austauschen können;
  • Mehr Freiwillige für den Naturschutz in ländlichen Gegenden gewinnen.

Zusammenfassung des Treffens: Die Teilnehmer aus Polen, Spanien und Deutschland erhielten viele Anregungen, die sie in ihren Ländern umsetzen könnten sowie wertvolle Ideen für die Fortführung der Zusammenarbeit. Die Erweiterung der Partnerschaft und die Beteiligung von weiteren Partnern aus Ungarn, Türkei, Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Kroatien und Slowenien sind geplant; ein größeres Netzwerk bedeutet mehr Information, mehr Anregungen, größerer Austausch von Erfahrungen. 

Teilnehmer

 

Ayuntamiento de Villacañas, Spanien: Angeles Pontes, Julio Raboso, Rocio Simón, Teresa Aparicio

 

ETNA, Polen: Roman Guziak, Ewa Zuber, Jerzy Zuber

 

Fundación Global Nature, Spanien: Antonio Guillem, Jordi Domingo

 

Global Nature Fund, Deutschland: Magdalena Bammer, Katja Weickmann

 Feuchtgebiete nahe der Stadt Valencia
 Exkursion
 Exkursion: Informationstafel
 Beobachtungsplattform
 Fußweg entlang dem Ufer.
 Sonnenkollektor
 Biologischer Anbau von Nektarinen.
 Schwalbenschwanz