GNF - Erstes Projekttreffen in Polen
 

Marketing regionaler Produkte als Instrument für Umweltbildung

 

Veranstaltungsort:

Termin:

Schwerpunktthema:

Wrocław und Dolina Baryczy (Polen)

6. - 8. Dezember 2010

Marketing regionaler Produkte als Instrument für Umweltbildung

 

Projektdurchführung

 

Das erste Treffen im Rahmen des get grEEN-Projektes wurde von der polnischen Organisation Stowarzyszenie Ekologiczne "Etna" organisiert.

 

Die Tagung bestand aus zwei Teilen. Neben dem Hauptthema „Umweltbildung durch das Marketing von regionalen, umweltfreundlichen Produkten“, waren auch Anreiz der Öffentlichkeit, Fälle von Gesetzesmissbrauch zu melden sowie Weiterbildung für Fachleute Gegenstand der Tagung.

 

Konzepte für das Marketing regionaler Produkte als Instrument für Umweltbildung und Naturschutz wurden vor Ort im Barycz-Tal (auch Bartsch-Tal) – Polnisch Dolina Baryczy – von Teilnehmern aus Polen, Spanien und Deutschland vorgestellt. Der Grund für den Besuch des Barycz-Tales war die Initiative Barycz Valley Recommends (Bartschtal Empfiehlt) – eine regionales Label für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Das Umweltbildungselement umfasst die ständige Weiterbildung von Unternehmern, die ein bestimmtes Label beantragen und dann verwenden sowie Kunden, die diese Produkte und Dienstleistungen kaufen. Die Unterstützung für Unternehmer, die den „Markennamen“ verwenden, besteht aus Werbeaktionen, die das Internet, Veröffentlichungen und Veranstaltungen nutzen. Alle basieren auf der gemeinsamen Botschaft, dass umweltfreundliche Produkte besser sind als konventionell hergestellte.

 

Das Natura 2000 Wächter-Projekt wurde den get grEEN-Teilnehmern im Rahmen der Konferenz für Behörden, Umweltschützer und andere relevante Experten, an der sie teilnahmen, sowie durch den Besuch der Organisation, die das Projekt durchführt, und durch Interviews mit dem Projektkoordinator vorgestellt. Dieser Besuchsteil fand in Wrocław statt, einer großen Verwaltungsstadt, zugleich akademisches und kulturelles Zentrum der Region, in der auch der größte Teil des Bartsch-Tales liegt.    

 

Präsentationen

 

Die Partner berichteten in Vorträgen über vergangene, zukünftige und visionäre Aktivitäten bezüglich des Marketings regionaler Produkte, Umweltbildung und Umsetzung von Natura 2000. 

 

Amanda del Río (Fundación Global Nature, Spanien): Erfahrungen in der Umsetzung von Natura 2000 in Spanien. Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Bauern. Negative und positive Beispiele der Weiterbildung für Landwirte. Beispiele von  Diversifikation in der Landwirtschaft  – Vogelbeobachtung.

 

Karl Jahncke und Karl-Heinz Garberding (Chiemsee und Steinhuder Meer – Netzwerk Living Lakes Deutschland, Global Nature Fund): Vorstellung deutscher Erfahrungen bezüglich des Marketings von regionalen Produkten und absatzfördernder Systeme, Bildung für Bauern, Werbung (Veranstaltungen, Messe, Markenbildung, Sonderdienstleistungen), Kundenschulung.

 

Iwona Grobelna (Barycz-Tal, Polen): Umweltbildungszentrum in Krośnice. Angebote für Familien, Gruppen, Einzelpersonen. Integration des Bildungszentrums in die Infrastruktur vor Ort. Rolle der Gemeinde von Krośnice (Eigentümer und Manager) sowie NGOs und lokale Unternehmen (Partner, Sub-Unternehmer).

 

Marta Kamińska (Barycz-Tal, Polen): Die Regionalmarke „Barycz-Tal Empfiehlt“ - als ein Instrument für Naturschutz und Bildung. Konzept der integrierten Werbeaktion für die Region, seine Produkte und Angebote. Rolle der NGO (Barycz Valley Foundation) als Eigentümer des Labels. Auflagen im Gebrauch der Regionalmarke. Beispiele von sozialem Nutzen sowie im Bereich Umwelt.

Besichtigungen

 

Die Teilnehmer besuchten verschiedene lokale Produzenten, und konnten von den Erfahrungen der polnischen Kollegen im Bereich Umweltbildung durch regionales Produktmarketing lernen: 

  • Ziegenkäsehersteller (Familie Chudzińskis)
  • Obsterzeuger und Verarbeitung (Herr und Frau Łaniak, Herr Dziekan)
  • W Starym Młynie  (“The Old Mill Inn”) Restaurant und Hotel
  • Pokoje Gościnne Gästezimmer in Milicz + Kajak Verleih (Herr und Frau Krzyżoszczak)
  • Głowaczówka Tourismus Bauernhof (Janina Głowacz)
  • Soziale Kooperative „Szklany Świat” (Glaswelt) Glas Dekor mit regionalen Motiven - Krośnice

Besondere Aufmerksamkeit wurde dem geräucherten Milicz Karpfen (es gibt mehrere Hersteller) aufgrund der Bedeutung von Fischzucht für den Naturschutz zuteil. Die Kombination von Wirtschaftsaktivitäten und die Pflege der Umwelt bilden den Kern des nachhaltigen Entwicklungskonzeptes. Seit dem Jahr 1994 wird das Konzept im  Barycz-Tal umgesetzt, daraus entwickelte sich schrittweise das regionale Marketing System. 

Schlussbemerkung

 

Extrem schlechtes Wetter verursachte eine Menge Stress. Das Hin- und Herpendeln auf Eis, bei schwerem Schneefall und Wind, benötigte zweimal so viel Zeit wie  üblich. Nichtsdestotrotz gelang der polnischen Partnerorganisation ein abwechslungsreiches Programm, das beide Aspekte - theoretische und praktische -beinhaltete.

 

Das Treffen in Polen war die erste thematische Veranstaltung. Zusätzlich zum Hauptschwerpunkt lernten Teilnehmer die Regionen kennen, die sie vertreten, Projektpartner und das Gesamtziel des Projektes. Die Präsentationen, Besuche und Diskussionen wurden von den Teilnehmern als sehr interessant beurteilt. Erste Vereinbarungen zwischen teilnehmenden Partnerorganisationen wurden getroffen, um den weiteren Austausch und mögliche Kooperationen voranzutreiben. Das zweite Thema Natura 2000-Wächter wurde als eine Kooperationsoption angesehen. Konkrete Einzelheiten jedoch wurden während des Treffens nicht besprochen. Die Diskussion wird per E-Mail sowie während der nächsten Projekttreffen in Spanien und Deutschland fortgesetzt werden.

Teilnehmerliste

 

Spanien: Amanda del Río, Ernesto Aguirre, Vanessa Sanchez

 

Polen: Roman Guziak, Iwona Grobelna, Marta Kamińska, Sabina Lubaczewska, Ewa i Jerzy Zuber

 

Deutschland: Silvia Jablonski, Karl Jahncke, Karl-Heinz Garberding

 

Vereinigtes Königreich: Roger de Freitas

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