GNF - Partnerregion Ungarn
 
Ungarn – Plattensee

Mit einer Fläche von 594 km² ist der Plattensee einer der größten Trinkwasserspeicher in Zentraleuropa. Der Plattensee ist ein flacher See; seine durchschnittliche Tiefe misst 3,2 m. Dank der kontinuierlichen Bemühungen zum Umweltschutz und zur Erhaltung der Natur konnte eine reiche Artenvielfalt bewahrt werden. Eine große Anzahl an seltenen und geschützten Pflanzenarten kann man im Gebiet antreffen, außerdem streng geschützte und seltene Tierarten. Es leben 41 einheimische Fischarten im Plattensee und in seinen Zuflüssen.

Die gesamte Seeregion steht saisonal unter dem Schutz der Ramsar Konventionen. Es gibt ungefähr 250 Vogelarten, von denen 27 streng geschützt sind. Der Plattensee ist ein stark besuchtes intrnationales Reiseziel mit zwischen 8 und 10 Millionen Gästeübernachtungen pro Jahr. Wanderwege, Lehrpfade und Ausstellungen vermitteln den Besuchern einen Einblick in die reichhaltige Natur der Region. Der Tourismus und seine damit verbundenen Dienstleistungen üben auf das sehr sensible Ökosystem sowie auf die Infrastruktur einen erheblichen Druck aus.

Durch Menschen verursachte Probleme beinhalten Eutrophierung und andere Wasserqualitätsthemen, Einführung fremder potentiell invasiver Arten, Verlust der natürlichen Lebensräume innerhalb der Uferzone infolge von Uferbefestigungsmaßnahmen, Erosion und Ölverschmutzung im Wassereinzugsgebiet.

Partner

 

Association of Civil Organisations of Lake Balaton und Lake Balaton Development Coordination Agency (Living Lakes-Partnerorganisationen): Erstere vertritt die Interessen der Zivilbevölkerung, die in der Plattenseeregion arbeitet. Mehr als 10.000 Freiwillige sind in 24 Gruppen aktiv. Ihr Ziel ist es, die Umweltzerstörung am Plattensee zu stoppen und rückgängig zu machen, die verbleibenden natürlichen Ufer zu schützen sowie die natürliche Flora und Fauna des Sees und seiner Umgebung zu bewahren.

Aktivitäten und Modellprojekte

 

Das Ziel des Projektes am Plattensee ist es, einen nachhaltigen Landnutzungsplan und Städtebau auf lokaler Ebene zu entwickeln. Das Umland des Plattensees ist dicht besiedelt.

Auf der Grundlage der positiven Erfahrungen des ECOLUP-Projektes der Bodensee-Stiftung und der Ziele der neuen EU-Richtlinie zum nachhaltigen Stadtmanagement (in Planung) soll ein Managementsystem für ein nachhaltiges Stadtmanagement auf kommunalem Niveau erarbeitet und eingeführt werden. Siófok und Balatonfüred sind die Partnergemeinden. Die Lake Balaton Development Agency wird die zwei Gemeinden und ihre Aktivitäten bei der Einführung des nachhaltigen Stadtmanagementsystems koordinieren. Ihre Verantwortung wird die regionale und nationale Weitergabe, die Organisation von örtlichen Workshops, das Monitoring örtlicher Arbeitsschritte und die Prüfung lokaler Dokumente beinhalten. 

 

Das Projekt beinhaltet folgende Aktivitäten:

  • Die Bildung eines Umweltteams in jeder Gemeinde mit Vertretern aller zuständigen Abteilungen in den Gemeindeverwaltungen, der regionalen Verwaltungen, privater Interessensgruppen (Wirtschaft, Institute, Verbände)
  • Ausarbeitung der folgenden UMS Elemente: SWOT-Analyse der aktuellen Situation, Leitfäden und Zielsetzungen für die Gemeindeentwicklung, Umweltprogramme mit konkreten Maßgaben, Überwachungssysteme, notwendige Organisationselemente um das Managementsystem einzuführen. Folgende Umweltaspekte sind in Betracht zu ziehen: Landnutzung/Flächenversiegelung, Wasserenergie, Transport/Mobilität, Abfall, Natur und Landschaft. Ein spezieller Schwerpunkt soll bei der Verbesserung der Teilnahme und Einbindung von anderen Initiativen wie die Agenda 21 liegen.
  • Ziele des Modellprojekts: Anerkennung der Leitfäden, des Umweltprogramms und der Managementstrukturen durch den Gemeinderat. Motivation der Gemeinden, sich um die offizielle Zertifikation für UMS (EMAS oder ISO 14.001) zu bemühen.

Zeitplan  

  • SWOT-Analysen der aktuellen Umwelt-/Nachhaltigkeitssituation in zwei Gemeinden am Plattensee: Oktober 2005 - März 2006
  • Leitfäden für Gemeindeentwicklung: Mai 2006
  • Bildung eines Teams in den Gemeinden: März 2006 - Mai 2006
  • Einführung von SUM-Programmen mit konkretem Aktionsplan innerhalb von lokalen Workshops: März 2006 - Oktober 2006
  • Genehmigung der SUM-Leitfäden und des Programms durch den Gemeinderat: Dezember 2006
  • Einführung erster Maßnahmen des SUM-Programms: Januar 2006 - September 2007
  • Information und Verbreitung der Ergebnisse auf regionaler und nationaler Ebene: kontinuierlich
  • Dokumentation des SUM-Prozesses: kontinuierlich