GNF - Knochenhandel
 

Handel mit Löwenknochen

Der Handel mit Löwenknochen ist eine relativ neue Einkommensquelle für die Löwenzüchter und -farmen und wird vor allem von der Tatsache befeuert, dass Löwenknochen nun als Tigerersatzstoff in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt werden. Obwohl „Tigerknochenwein“ seit mehr als 1.000 Jahren in der TCM z.B. gegen Rheuma eingesetzt wird, hat er keinerlei bekannte medizinische Wirkung. Neben den Knochen sind auch andere Körperteile des Tigers in der Behandlung begehrt, da er für Stärke und Mut steht. Eigenschaften, die bei der Einnahme auf den Patienten übergehen – so der Glaube.

 

Derzeit werden jährlich über 1.000 Löwen für den wachsenden Markt des Handels mit Löwenknochen getötet. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu 2010, als nur etwa 290 Kadaver nach Asien exportiert wurden, mehr als verdreifacht. Sobald sie zu alt für die anstrengenden, wiederholten Reproduktionszyklen geworden sind, werden insbesondere die weiblichen Löwen der Zuchtfarmen Opfer dieses Handles, da sie für die Gatterjagd weniger nachgefragt werden als Männchen.

 

Genau wie mit vielen anderen Wildtierarten, wie Elefanten, fördert der legale Handel die Nachfrage und damit einen parallelen, illegalen Schattenmarkt. Dies wiederum befeuert Wilderei, illegalen Handel mit Wildtierprodukten und verstärkt unvermeidlich den Druck auf wilde Artbestände. Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) nennt die wachsende Nachfrage nach Löwenknochen als eine wachsende Bedrohung für die wilden Löwenpopulationen, welche sich bereits in einem alarmierenden Rückgang befinden.

 

Neben dem Handel mit Löwenknochen, werden Löwen und andere Raubtiere auch an private Sammler verkauft – meist im Mittleren und Fernen Osten. Diese Sammler halten die Tiere oftmals unter erschreckenden Bedingungen, in viel zu kleinen Käfigen mitten in Großstädten. Ein weiterer Zweig ist außerdem der Verkauf von Löwen an private und öffentliche Zoos, von denen viele in einem sehr schlechten Zustand sind – oftmals unter dem Deckmantel von wissenschaftlichen Zwecken.