GNF - Artenschutz und Armutsbekämpfung in Südafrika
 

Verknüpfung von Artenschutz und Armutsbekämpfung

 

Unter Nashörnern und Leoparden, DUH-Welt 3/2014 (2,8 MB)

Hintergrund

Die Wildtiere Südafrikas haben eine immense Bedeutung für das Gleichgewicht ihres Ökosystems. Der anhaltende Artenrückgang durch Lebensraumzerstörung, Konkurrenz mit dem Menschen, Habitatfragmentierung und Wilderei bedroht dieses Gleichgewicht akut. Doch auch wirtschaftlich werden die Tiere immer wichtiger, denn der Tourismus ist eine wesentliche Einnahmequelle Südafrikas. Diese Tatsache kommt insbesondere seltenen Tierarten mit hohem touristischen Potenzial wie Nashörnern oder Wildhunden zugute, deren Erhalt durch ihre ökonomische Bedeutung besser durchgesetzt werden kann. Der Schutz dieser sogenannten Flaggschiffarten wiederum, sichert den Schutz des gesamten Gebietes und damit unzähliger, assoziierter Tier- und Pflanzenarten.

 

Vor diesem Hintergrund initiierte der Global Nature Fund gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und seinem Partner vor Ort, Wildlands Conservation Trust, ein Projekt, das Artenschutz und Armutsbekämpfung durch den Aufbau eines naturverträglichen Wildtiertourismus nachhaltig verknüpft.

 

Das Projektgebiet, das Somkhanda Community Games Reserve im Norden KwaZulu Natals, liegt in einer der ärmsten Regionen Südafrikas. Mehr als drei-viertel der Menschen haben kein geregeltes Einkommen, AIDS ist überdurchschnittlich stark verbreitet und die Bildungsmöglichkeiten sind mit nur einer weiterführenden Schule schlecht. Das Somkhanda Reserve ist privates Land des Gumbi-Klan und wurde 2010 offiziell zum Naturschutzgebiet ernannt, um sein einzigartiges Ökosystem zu erhalten. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort wird nun ein Projekt umgesetzt, das sowohl dringend benötigte Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung schafft als auch nachhaltige Schutzmaßnahmen für die Biodiversität des Gebiets gewährleistet.

Maßnahmen

Die aus dem Areal vertriebenen Afrikanischen Wildhunde sollen über das Projekt wieder angesiedelt werden und zusammen mit den dort lebenden Spitz- und Breitmaulnashörnern besonderen Schutz erhalten. Angesichts von nur noch knapp 400 Tieren in ganz Südafrika, kommt dieser neuen Wildhundpopulation eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen des Projektes „Nashornschutz in Südafrika“ ist der GNF außerdem bereits seit Anfang 2012 in der Region aktiv und setzt sich mit neuesten Technologien für den Schutz durch Wilderei der vom Ausstreben bedrohten Spitz- und Breitmaulnashörner ein. Für diese drei Tierarten sowie das gesamte Gebiet werden Managementpläne umgesetzt, die in Kombination mit einem eigens entwickelten Konzept für Ökotourismus den Schutz und die nachhaltige Nutzung des Somkhanda Naturschutzgebiets optimal regeln. Hierbei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass der touristische Einfluss auf die Natur so gering wie möglich gehalten wird.

 

Um zu gewährleisten, dass diese Maßnahmen auch nach Projektende fortgeführt werden können, werden mehrere Mitglieder des Gumbi-Klans für die Führung kleiner Tourismusunternehmen, als Wildhüter und Touristenführer sowie für das Management des Schutzgebietes ausgebildet. Ein wesentlicher Aspekt ihrer umfangreichen Ausbildungen ist hierbei der Wert der im Reservat lebenden Tiere sowie des Naturschutzgebietes an sich. Es ist zu erwarten, dass darüber hinaus sehr viele Menschen mehr von den steigenden Tourismuszahlen profitieren und ein regelmäßiges Auskommen erhalten. Da gesunde Bestände der touristisch sehr interessanten Nashörner und Wildhunde direkt mit der Einkommensgenerierung verknüpft sind, kann auch der nachhaltige Schutz dieser Arten sowie des gesamten Gebiets und damit auch seiner Biodiversität sichergestellt werden. Darüber hinaus sollen im Rahmen eines Umweltbildungsprogramms vor allem Kinder für den Natur- und Artenschutz sensibilisiert werden.

Somkhanda Game Reserve

ist eine der 100 grünsten Feriendestinationen weltweit

Sustainable Destinations Global Top 100

 Afrikanischer Wildhund
 Auf den Spuren der Wildtiere
 Spitzmaulnashorn: Muttertier mit Kalb
 Wildtiere an einer Wasserstelle
 Giraffen zählen zu den Hotspots der Tierwelt in Südafrika.
 
 

Offizieller Projekttitel:

 

 

Projektlaufzeit:

 

Projektland:

 

Förderer:

 

 

Projektpartner: 

Verknüpfung von Artenschutz und Armutsbekämpfung in Südafrika

 

April 2012 – September 2014

 

Südafrika

 

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Stiftung Ursula Merz

 

Wildlands Conservation Trust

 

Förderer

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Die Kofinanzierung erfolgt durch die Stiftung Ursula Merz.

 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
 

Weitere Informationen zum Projektgebiet Somkhanda Game Reserve finden Sie unter:

http://www.africaninsight.co.za/somkhanda-game-reserve.html