GNF - Anpflanzen von Bäumen und verbesserte Kochstellen in Burundi
 

Bäume und Kochstellen für Burundi

 

Hintergrund

Mit einer Fläche von 27.834 Quadratkilometern und rund 10,5 Millionen Einwohnern ist Burundi eines der kleinsten Länder Afrikas und eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze und im aktuellen Human Development Index der UN liegt Burundi auf Platz 178 von 187. Grundbedürfnisse sind in weiten Teilen des Landes nicht gedeckt und die hohe Anzahl von rückkehrenden Kriegsflüchtlingen verschlimmert die Lage zusätzlich. Die hohe Bevölkerungsdichte (> 300 Einwohner/km²) hat dazu geführt, dass Entwaldung, Bodenerosion und der Verlust von Lebensräumen große Probleme in Burundi darstellen. Holz und Kohle decken mehr als 90 % der Energieversorgung des Landes, sodass Burundis Waldbestände unter dem weltweit größten prozentualen Rückgang von ca. 9 % leiden. Um den Bedarf an Brennholz zu decken, ist der Großteil der Bevölkerung dazu gezwungen, das Holz entweder teuer zu kaufen oder illegal in den wenigen Nationalparks schlagen zu gehen.

Projektziele

Das Ziel des Projekts ist die langfristige Versorgung bedürftiger Haushalte in vier Burundischen Dörfern mit Brennholz und verbesserten Kochstellen. Dies wird nicht nur die ökologische und soziale Situation der Bevölkerung verbessern, sondern auch zur Bekämpfung der Entwaldung beitragen, da die Begünstigten nicht länger gezwungen sind, illegal Holz schlagen zu gehen.

Begünstigte des Projekts

Das Projekt wird in vier Dörfern durchgeführt werden: Kagwema, Rukaramu, Maramvya und Gateri. Die Bewohner dieser Dörfer sind Kriegsflüchtlinge, die 1972 vor dem Bürgerkrieg in Burundi flohen und im Jahr 2007 zurückkehrten, die meisten kamen aus der Demokratischen Republik Kongo. Obwohl die Menschen kleine Privatgrundstücke und Häuser vom Staat erhielten, um sich eine neue Existenz aufzubauen, sind viele Grundbedürfnisse, wie die Versorgung mit Trinkwasser, Nahrung und Brennholz, nicht gedeckt. Allein 1/3 des Familieneinkommens wird verwendet, um Brennholz zu kaufen – Geld, das dringend für Nahrung und Bildung gebraucht wird.

Projektaktivitäten

Im Rahmen des Projekts werden rund 60.000 Baumsetzlinge mit Hilfe der Begünstigten auf ihren Privatgrundstücken gepflanzt werden. Um die Nachhaltigkeit des Projektes zu sichern, wird die lokale Bevölkerung in der Produktion und Anpflanzung der Baumsetzlinge geschult. Darüber hinaus werden ca. 1.000 verbesserte Kochstellen hergestellt und an bedürftige Haushalte ausgeteilt werden. Bisher kochen die Familien auf offenen Feuerstellen, wobei über 80 % der Energie verloren gehen. Die verbesserten Kochstellen sind geschlossen, wodurch die gesamte Energie auf die Kochtöpfe gebündelt wird. Dank der erhöhten Effizienz der verbesserten Kochstellen kann bis zu 50 % an wertvollem Brennholz eingespart werden. In jedem Dorf werden lokale Leute in der Herstellung und der Reparatur der verbesserten Kochstellen geschult. Die Folgekosten des Projekts (für neue Baumsetzlinge und die Instandhaltung der verbesserten Kochtöpfe) werden von der lokalen Bevölkerung selber getragen. Dies ist den Familien möglich, da sie dank der verbesserten Kochstellen und der angepflanzten Bäume weniger Geld für Brennholz ausgeben.

Projektpartner

Biraturaba ist eine gemeinnützige, nicht profitorientierte Organisation mit Sitz in Bujumbura, die sich für den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit, Ignoranz und Ausgrenzung einsetzt. Biraturaba arbeitet insbesondere mit Kriegsflüchtlingen zusammen und hilft beim Aufbau von Basisinfrastruktur in ländlichen Regionen. Darüber hinaus veranstaltet Biraturaba Kampagnen zur Sensibilisierung für Umweltprobleme, um so nachhaltig das Bewusstsein der Menschen zu ändern. Der GNF hat bereits andere Projekte erfolgreich in Kooperation mit Biraturaba umgesetzt, so zum Beispiel ein Trinkwasserprojekt in Burundi.

Förderung

Gefördert wird das Projekt mit CO2-Kompensationsmitteln der Landesregierung Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) sowie Deutsche Umwelthilfe und Rapunzel Naturkost aus Mitteln des Hand in Hand-Fonds.

 Alte Kochstellen führen zu einem großen Energieverlust.
 Neue Kochstellen
 Schüler aus Kagwema pflanzen Baumsetzlinge auf dem Schulgelände.
 Herstellen der Baumsetzlinge

Projektpartner

 Biraturaba - unser Projektpartner

Projektförderer

 Landesregierung Baden-Württemberg
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
 Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)
 Hand in Hand-Fonds
 

Nationaler Energy Globe Award Burundi

Am 25. Juli 2017 wurde das GNF-Projekt „Bekämpfung der Entwaldung durch das Anpflanzen von Bäumen und die Einführung verbesserter Kochstellen in Burundi“ als nationaler Gewinner des Energy Globe Award Burundi ausgezeichnet.

 

Begründung der Jury:

Global Nature Fund, der diesjährige nationale Gewinner des Energy Globe Awards in Burundi, trägt dazu bei, dass Familien effizienter kochen und bis zu 50% an wertvollem Brennholz einsparen können. Die Abholzung des noch verbleibenden Waldes in Burundi und der CO2-Ausstoß wird reduziert.
Innovation: Die Technologie der Kochstellen ermöglicht eine langfristige Ressourcenschonung. Die Lebensumstände der Menschen und deren direktes und langfristiges Einkommen verbessern sich dadurch. Die lokale Bevölkerung wird außerdem in der Produktion und Anpflanzung der Baumsetzlinge geschult, was zu einer großen Verbesserung ihrer Lebensumstände führt.

 

 Nationaler Energy Globe Award Burundi
 
 

Offizieller Projekttitel:

 

 

Projektdauer:

 

Projektland: 

 

Förderer: 

 

 

 

 

Projektpartner: 

Bekämpfung der Entwaldung durch das Anpflanzen von Bäumen und die Einführung verbesserter Kochstellen in Burundi

 

August 2013 – Juli 2014

 

Burundi

 

CO2-Kompensationsmittel der Landesregierung Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) sowie Deutsche Umwelthilfe und Rapunzel Naturkost aus Mitteln des Hand in Hand-Fonds

 

Biraturaba