Blood Lions TM – Aufgezogen für den Abschuss
 

Für die Presse

 
 

Blood Lions TM – Aufgezogen für den Abschuss

Pressemitteilung und Einladung zum Runden Tisch am 10. März 2016 auf der ITB Berlin, 16:15 Uhr Raum Regensburg

Löwenjunges auf Farm 
© Pippa Hankinson
Berlin, 04. März 2016: Der afrikanische Löwe ist das ikonische Symbol Afrikas, König der Tiere und berühmtes Mitglied der „BIG 5". Dieser vermeintliche König ist jedoch stark bedroht – die Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt an, dass die Populationen des afrikanischen Löwen innerhalb der letzten 21 Jahre um etwa 43 % zurückgegangen sind und schätzt, dass heute nur noch rund 20.000 Tiere auf dem afrikanischen Kontinent umherstreifen – mit weiter abnehmender Tendenz.

In Südafrika ist der Löwe darüber hinaus durch eine millionenschwere Industrie bedroht, die sich erst in den vergangen Jahren entwickelt hat: Löwenfarmen! Derzeit gibt es etwa 200 Farmen und Zuchteinrichtungen mit einem Bestand von rund 6.000 bis 8.000 Raubtieren in Gefangenschaft, der Großteil davon Löwen. Viele dieser Einrichtungen behaupten, dass sie durch die Zucht und Versorgung von vermeintlich verwaisten Löwenjungen über Auswilderungsprogramme zum Arterhalt beitragen. Mit der Realität hat dies jedoch wenig zu tun, denn diese Farmen haben in der Massenproduktion von Löwen und ihrer Verwendung in unterschiedlichen Industrien eine rentable Einnahmequelle entdeckt. Natur- und Tierschützer sind hinsichtlich der Zuchtpraktiken und allgemeinen Zustände auf vielen dieser Farmen äußerst besorgt.

Nach der Geburt werden die nur wenige Tage alten Löwenjungen von ihrer Mutter getrennt. Dieser für beide Seiten höchst traumatisierende Vorgang hat das Ziel, die Löwinnen so schnell wie möglich wieder empfangsbereit für einen neuen Wurf zu machen. Die Jungen werden in der Freiwilligenindustrie als „verwaiste Löwenbabies" eingesetzt, um von motivierten, aber leider meist fehlinformierten, jungen Erwachsenen von Hand aufgezogen zu werden. Die meisten dieser „Volunteers" bezahlen Geld für ihren Einsatz und werden in dem Glauben gelassen, dass die Jungtiere nach Erreichen des Erwachsenenalters ausgewildert werden. Größere Löwenjungen werden auch für andere Einnahmequellen, wie Spaziergänge mit Touristen (Walk with a lion) genutzt, aber schon bald sind sie zu groß und zu gefährlich, um länger in diesem Sektor zu verbleiben. 

Im Gegensatz zu den Versprechungen der Freiwilligenfarmen können diese Löwen jedoch niemals in die Freiheit entlassen werden, da sie zu sehr an den Menschen gewöhnt sind und außerdem oftmals genetische Erkrankungen in sich tragen. Damit haben diese Tiere keinerlei Wert für den Naturschutz und den Erhalt der Art und befriedigen einzig und allein die Profitgier der Farmbetreiber. Und so enden die Löwen in der Gatterjagd – einer Industrie, bei der auf Menschen bezogene Löwen in eingezäunten Arealen von Trophäenjägern gejagt werden können – ohne jegliche Chance zu entkommen. Oder aber sie werden nach Asien verkauft, wo ihre Knochen den wachsenden Markt für Tigerersatzstoffe in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) versorgen.

Mit ihrem Film Blood LionsTM haben die südafrikanischen Partner Regulus Vision und Wildlands Conservation Trust diese Situation eindrücklich dokumentiert. In Anlehnung an diese Dokumentation hat die Naturschutzorganisation Global Nature Fund nun in Deutschland die Kampagne „Lions for Sale – Aufgezogen für den Abschuss" gestartet, um die unethische und ausbeuterische Zucht von Löwen und anderen Raubtieren in Südafrika zu beenden. Durch Aufklärungsarbeit bei jungen Freiwilligen, Tourismusanbietern und Jagdverbänden sollen diese zumeist völlig unbekannten Praktiken publik gemacht und die Nachfrage nach solchen Angeboten reduziert werden, um eine Schließung der entsprechenden Einrichtungen zu erreichen und zu verhindern, dass diese verwerflichen Praktiken auf andere afrikanische Länder übergreifen.

Wir appellieren an die südafrikanische Regierung, Kontrollen zu verstärken und die unethischen Zucht- und Haltungspraktiken zu unterbinden. Allein in den vergangenen 12 Monaten wurden in Südafrika über 1.000 Löwen, die für diese Zwecke aufgezogen wurden, getötet – ein Millionengeschäft.

Blood LionsTM auf der ITB (vom 9. bis 13. März 2016) in Halle 4.1 am Stand 242. Wir laden herzlich zu unserem Stand und folgenden Events ein:

Donnerstag, 10. März 2016
  • 14:45 Uhr: Deutschland-Premiere der Blood Lions™ Dokumentation im Raum Regensburg (gegenüber Halle 4.1)
  • 16:15 Uhr: Blood Lions™ Pressekonferenz und Workshop im Raum Regensburg mit Wildlife ACT, Fair Trade Tourism, Global Nature Fund (in englischer Sprache). Die Produzenten des Films, Pippa Hankinson und Dr. Simon Morgan, Direktor des Wildlife ACT, sind anwesend.
 
Freitag, 11. März 2016
  • 14:00 Uhr: Blood Lions™ Präsentation auf der Pow-Wow Bühne in Halle 4.1

Weitere Informationen:
www.bloodlions.org (engl.); www.globalnature.org/Lions-for-Sale (dt.) 

Kontakt: Katharina Trump
Global Nature Fund – Büro Berlin
Tel.: +49 - (0)30 2400 867 32
Email: info@bloodlions.org; trump@globalnature.org  
Facebook: https://www.facebook.com/BloodLionsOfficial, Twitter @blood_lions
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