GNF - Dialogforum November 2010
 

Veranstaltungsrückblick

Nationales Dialogforum „Biodiversität und Unternehmen“

25. November 2010, Düsseldorf

 

Welche Unternehmen beeinflussen die Biodiversität? Uwe Beständig, Wissenschaftler an der Leuphana Universität Lüneburg, lieferte die Antwort in seinem Vortrag auf dem Nationalen Dialogform „Biodiversität und Unternehmen“: Alle Unternehmen haben einen direkten oder indirekten Einfluss. Jeder Geschäftserfolg hängt auch von der Natur und ihren natürlichen Leistungen ab.

 

Das Dialogforum fand im Rahmen des Umsetzungsprozesses der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ am 25. November in Düsseldorf statt. Rund 70 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Umweltverbänden, Verwaltung und Wissenschaft trafen sich auf Einladung des Bundesumweltministeriums (BMU), um über  Instrumente für ein betriebliches Biodiversitätsmanagement, Kooperationschancen zwischen Unternehmen und Naturschutzverbänden sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu diskutieren.

 

In der Nationalen Biodiversitätsstrategie spielen ökonomische Aspekte eine wichtige Rolle. Neben einem eigenen Kapitel „Naturverträgliches Wirtschaften“ gibt es viele Ziele, zu deren Umsetzung die Wirtschaft beitragen kann – beispielsweise zur Flächeninanspruchnahme, zu genetischen Ressourcen, Rohstoffabbau, Energiegewinnung, Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus.

 

„Unternehmen können im Bereich Biodiversität Pionierarbeit leisten“ betonte Frau Dr. Elsa Nickel vom BMU in ihrem Eröffnungsvortrag. Unternehmen würden zunehmend erkennen, dass sich hinter den natürlichen Ressourcen der Erde ökonomische Werte, Geschäftsmöglichkeiten und Gewinnchancen verbergen. Beispiele hierfür lieferten die Ulrich Walter AG, führender Vertreiber von Tee, Kaffee, Kräutern und Gewürzen aus biologischem Anbau und die ZinCo GmbH, Weltmarktführer für Dachbegrünung. Mila Dahle von der TUI AG stellte vor, wie Europas größter Touristikkonzern Biodiversität in sein Geschäftsmodell integriert.

 

Stefan Mielke vom Global Nature Fund (GNF) präsentierte erste Ergebnisse einer Umfrage unter Umwelt-, Entwicklungs- und Verbraucherverbänden. Die große Mehrheit der Verbände zeigt sich offen gegenüber Kooperationen mit Unternehmen, wenn es um den Erhalt der biologischen Vielfalt geht. Unternehmen signalisieren ebenfalls Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen. Auf dem Dialogforum bemängelten jedoch einige Unternehmensvertreter, dass NGOs ein Firmenengagement für Natur und Arten allzu schnell als „Greenwashing“ deklarieren. 

 

Das Forum wurde organisiert vom Projektteam des Forschungsvorhabens „Biodiversität und Unternehmen“: dem Centre for Sustainability Management der Leuphana Universität Lüneburg (CSM), dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e.V.) sowie dem GNF. Weitere Expertengespräche und Fachveranstaltungen werden in den Jahren 2011 und 2012 folgen.

 

Weitere Informationen:  www.biologischevielfalt.de